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Reformbedarf, den Corona aufzeigt

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Beitrag von Cefix Sa 23 Mai 2020 - 15:48

Toppi schrieb:@Cefix: Stimmt. Ist so. Hast Du auch schon oft genug mit anderen getan. Smile
Auch darum schrieb ich es, es ist also nicht ein Fehler, der nur mir zu eigen ist.

Ich meine aber auch, dass Du ab und zu formuliert hast, Du wärst für geschlossene Ligen im Profibereich. Das habe ich wie Ossi in Erinnerung.
Ich habe sicher schon oft in der Richtung argumentiert, dass die Lösung für gewisse "Wünsche" damit einhergehen würde, die Liga zu "schliessen". Und wenn dann argumentiert wird, dass das ja gar nicht geht, oder unheimlich langweilig wäre, etc., dann argumentiere ich in der Richtung weiter.
Weil es eben nicht so ist, dass das gar nicht geht, oder automatisch unheimlich langweilig wäre.

Es gibt übrigens keinen Abstieg aus der DEL, nur Insolvenzen oder Rückzüge aus wirtschaftlichen Gründen.
Ähhhhh, soll ich jetzt provozieren und sagen, dass das "pedantisch ist", weil wir uns zwar schon nach der Saison 19/20 aber noch nicht in der Saison 20/21 befinden? In 2018 gab es einen Beschluss den Auf- und Abstieg zwischen DEL und DEL2 in dieser Saison wieder einzuführen.
https://www.eishockey.info/eishockey/del/story/rueckkehr-zu-auf--und-abstieg-ab-2021/46191
Tatsächlich verfolge ich das aber nicht so - und es mag auch sein, dass dieser Beschluss dann später wieder einkassiert wurde.
Der Kopperle ist doch mit seinen Sabo Ice Tigers da mehr im Thema, evtl. weiss er mehr.

Zurück zum Thema:
Nein, die geschlossene Liga ist keineswegs mein Ziel oder mein Wunsch. Wenn ich mir wünschen dürfte, welches "Spielsystem" man spielen sollte, dann bin ich wahrscheinlich beim Beginn der 80er. Die europäischen Wettbewerbe dreigeteilt (also mit Pokalsiegern), kein Rundensystem - echter Pokalmodus, freie Auslosung.
Die Bundesliga unterfüttert von 2 zweiten Ligen, darunter die Amateurligen. Die Mannschaften noch regional geprägt, aber schon mit ein paar Stars als Farbtupfern. Kein Bosman-Urteil, aber Ausländerbeschränkung.
Ich weiß aber, dass diese Zeiten nie wieder kommen werden - wenn man nicht irgendwann das von mir angeregte System der Deutschen Amateur-Vereins-Bundesliga aufgreift.

Der Hinweis auf die geschlossene Liga kommt gerne als Antwort auf das Struktur-Risiko der Liga (wie es der Experte genannt hat Smile )
Wenn Du Lust hast, könnten wir ja diskutieren, wie man das angehen kann, ohne die Liga "zu" zu machen.

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Beitrag von Toppi Sa 23 Mai 2020 - 17:52

Zum Eishockey: Schau an, das ist an mir vorbeigegangen. Oder wieder einkassiert worden. Naja, wenn die Saison 20/21 startet, wird wohl - sofern es nicht kassiert worden ist- drüber geschrieben werden. Aber wie lange haben wir dann im Eishockey keinen sportlichen Auf- und Abstieg gehabt? 20 Jahre? 25? Oder nur 15? Auf jeden Fall ziemlich lange.

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Beitrag von Cefix Sa 23 Mai 2020 - 19:15

Da brauchts jetzt kein "nachkarteln" - wenn wirs jetzt auf die Spitze treiben, dann hat wieder keiner 100% Recht … aber wir haben uns die Sachen um die Ohren geschlagen.
Meine Aussage war: "Geschlossene Ligen" müssen nicht unveränderlich sein. - Die DEL soll ein Beispiel sein. Obs klappt werden wir sehen, das steht ja auch noch nicht fest.

Der Kern des Problems ist doch, dass in der jetzigen Form in der Bundesliga 18 Unternehmen im marktwirtschaftlichen Wettbewerb sich nicht nur sportlich sondern auch monetär zu übertrumpfen versuchen. Wenn man die Konkurrenz nicht als Spielpartner bräuchte, würde ein Klub dem anderen Klub bei Insolvenz keine Träne nachweinen.
Die "Solidarität" die derzeit gezeigt wird ist schlichtweg Eigennutz.


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Beitrag von Toppi So 24 Mai 2020 - 10:22

Cefix schrieb:Der Kern des Problems ist doch, dass in der jetzigen Form in der Bundesliga 18 Unternehmen im marktwirtschaftlichen Wettbewerb sich nicht nur sportlich sondern auch monetär zu übertrumpfen versuchen. Wenn man die Konkurrenz nicht als Spielpartner bräuchte, würde ein Klub dem anderen Klub bei Insolvenz keine Träne nachweinen.
Die "Solidarität" die derzeit gezeigt wird ist schlichtweg Eigennutz.


Genau. Drum hab ich damals mein ESEL-Konzept bewusst so aufgestellt, dass sämtliche daran teilnehmenden Unternehmen zu gleichen Teilen an einem übergeordneten Unternehmen beteiligt werden, das schärft das Bewusstsein dafür, besser an einem Strang zu ziehen. Daran wird aber letztlich, ob in Deutschland oder auf europäischer Ebene, immer alles scheitern. Ein Real Madrid (man könnte auch andere Beispiele nennen) wird immer darauf bestehen, ein größeres Stück vom Kuchen und entsprechend mehr Macht zu bekommen. Womit solidarische Gedanken stets frühzeitig eliminiert werden. Der Weg zu einer wirklichen Solidargemeinschaft kann wohl tatsächlich nur noch über die Totalkatastrophe eingeschlagen werden.

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Beitrag von Wheily So 24 Mai 2020 - 11:34

Ich habe noch kein Konzept für eine geschlossene Liga ohne Playoffs gesehen... und das wär mir ein Grauß.

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Beitrag von Toppi So 24 Mai 2020 - 12:02

Der englische Profifußball war lange Zeit im Prinzip ein geschlossenes System ohne Playoffs. Sportlichen Austausch zwischen der 4. Liga (heute "League Two") und der darunter befindlichen "National Conference", die als höchste und einzige landesweite Amateurklasse firmiert, obwohl dort längst auch ordentlich bezahlt wird, gibt es erst seit Mitte der 90er. Davor war es so, dass es am Ende einer Saison ein Treffen der 92 Proficlubs gab, bei dem diese darüber abstimmten, ob einer der sportlich letzten 4 der 4. Liga rausgeworfen wird und dafür ein sich bewerbender Amateurclub aufgenommen wird. In manchen Jahren gab es gar keine Bewerber, ansonsten war vermutlich viel Bestechung im Spiel, da die 68 Clubs der ersten drei Ligen an der Frage sowieso nicht besonders interessiert waren. Jedenfalls kam dadurch nur ca. alle 10 Jahre mal ein neuer Club ins System und ein anderer flog raus.

So übrigens würde ich mir - wenn überhaupt - auch ein geschlossenes System in Deutschland vorstellen: Nicht bloß eine immer gleiche Liga, sondern zumindest noch mit Auf- und Abstieg innerhalb des geschlossenen Systems.

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Beitrag von Cefix So 24 Mai 2020 - 14:21

Wheily schrieb:Ich habe noch kein Konzept für eine geschlossene Liga ohne Playoffs gesehen... und das wär mir ein Grauß.

Absolut!
Aber muss "Ich hab sowas noch nie gesehen" heissen, dass man nicht drüber nachdenken darf? Wenn, wie Toppi sagt, die 4 engl. Ligen schon eine gewisse Zeit als Quasi-geschlossene Ligen unterwegs waren, dann ist das doch der Beweis, dass es geschlossene Ligen auch ohne Play-Off geben kann.
Ich denke, da sind wir uns alle einig, dass man Play-offs zu nichts und nirgends braucht.
Aber was haben Playoffs mit Abstieg zu tun? Eigentlich doch gar nichts. Also weg mit dieser Denkblockade.

Mal angenommen die Bundesliga bis zur 3. Liga sollten in so ein System eingegliedert werden. Wie wäre das anzustellen?
Wie Toppi mit der ESEL auch schon angedeutet hat sollte es ein gewisses "gemeinschaftliches Eigentum" der Klubs an der jeweiligen Liga geben. Es müssten Rechte an die Liga abgegeben werden, was im Umkehrschluss berechtigt zu gleichen Teilen am Gewinn zu partizipieren.




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Beitrag von Wheily So 24 Mai 2020 - 16:24

Ich sehe nur Langeweile nach dem 10.? 20.? Spieltag in der letzten Liga des geschlossenen Systems. Vor allem, wenn es 3 Ligen gibt und sich das Spannungsfeld nicht bis zum 7. Platz erstreckt. Wer sich realistisch nicht mehr für Europa bzw. den Aufstieg qualifizieren kann, dümpelt den Rest der Saison halt vor sich hin.

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Beitrag von Cefix So 24 Mai 2020 - 17:36

Na, ganz so schlimm ist auch nicht. Dann wären ja jetzt auch in den Spielen "in denen es um nichts mehr geht" keine Zuschauer mehr. Es gibt wohl auch viele, die ihre Mannschaft einfach nur gewinnen sehen wollen - oder schlicht und einfach das Stadionerlebnis "Fussball" geniesen.
Mag ja sein, dass ein gewisses Spannungselement zum Ende der Saison fehlt, diesem kann man aber unter Umständen begegnen, indem man früher als sonst beginnt, Nachwuchsspielern Möglichkeiten zum Spielen zu geben.

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Beitrag von Wheily So 24 Mai 2020 - 18:17

Das meine ich ja. Jetzt sind es eine handvoll Mannschaften, die am Ende Bonusspiele austragen weil nach oben und unten nichts mehr geht. Spielt man um 3 Aufstiegsplätze ist nach der Hinrunde der Käse für 50 bis 75 Prozent der Liga gegessen.

Deswegen führt die DEL, wenn sie die Liga mal wieder schließt, auch Pre-Playoffs ein. Damit die unten auch noch was zu tun haben. Für alle Mannschaften, die sich im Normalfall nicht in der Spitze bewegen ist in der Saison von Tag eins jedes Spiel ein besseres Freundschaftsspiel. Da wird das Interesse auf Dauer wohl oder übel schwinden.

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Beitrag von Toppi So 24 Mai 2020 - 18:55

Hab gerade nochmal recherchiert: Ganz so schlimm wie oben beschrieben (alle 10 Jahre) war es mit dem Austausch dann doch nicht - im Schnitt kam alle 4 Jahre mal ein neuer Club rein. Die Regelung galt von 1958 bis 97 und es wurden in der Zeit 10 Clubs ausgetauscht. 9 x durch die von mir geschilderte Abstimmung, einmal wegen Insolvenz - in dem Fall wurde nur der Nachrücker gewählt.

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Beitrag von Cefix So 24 Mai 2020 - 20:08

Wheily schrieb:Das meine ich ja. Jetzt sind es eine handvoll Mannschaften, die am Ende Bonusspiele austragen weil nach oben und unten nichts mehr geht. Spielt man um 3 Aufstiegsplätze ist nach der Hinrunde der Käse für 50 bis 75 Prozent der Liga gegessen.

Deswegen führt die DEL, wenn sie die Liga mal wieder schließt, auch Pre-Playoffs ein. Damit die unten auch noch was zu tun haben. Für alle Mannschaften, die sich im Normalfall nicht in der Spitze bewegen ist in der Saison von Tag eins jedes Spiel ein besseres Freundschaftsspiel. Da wird das Interesse auf Dauer wohl oder übel schwinden.

Du scheinst nur ein Mantra zu haben: "Spiele ohne Auf-/Abstieg sind uninteressant". Da Du aber selber die DEL zitierst, musst Du auch anerkennen, dass der Zuschauereinbruch da nun schon 26 Jahre auf sich warten lässt. Du willst doch nicht behaupten, dass die Zuschauer beim Eishockey da hinlaufen, weil sie nur daran interessiert sind, dass ihre Mannschaft im Playoff tatsächlich um einen Platz besser oder schlechter startet. Man ist also durchaus am "Erlebnis Eishockey" interessiert, unabhängig davon, wo genau sich jetzt die eigene Mannschaft in der Tabelle befindet. Und ist es nicht ein vielgebrachtes Argument, dass ein echter Fan seinen Verein immer unterstützt, und nicht nur während des Erfolges?

Die "Dummheit", die sich DEL und Co. leisten, ist, dass sie einfach nur ein "bewährtes System" aus Amerika kopieren (und keine eigenen evtl. sinnvolleren Lösungen suchen). Ich finde, dass der Fussball gegenüber dem Eishockey einen sehr großen Vorteil hat, und zwar gibt es hier parallel nebeneinander 2 ausgereifte Wertungs-Systeme, nämlich den Ligawettbewerb und den Pokalwettbewerb. Die DEL hat das miteinander kombiniert - und im Endeffekt einen Sieger weniger.
Somit ist allein dadurch, dass es "mehr" zu gewinnen gibt, Fussball für den Fan doppelt interessant.

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Beitrag von Wheily So 24 Mai 2020 - 20:47

Naja, die DEL hat abgebrochen, die Bundesliga nicht. Wer also jeweils im Fokus steht, dürfte klar sein. Und der neutrale Zuschauer schaltet eben nur ein, wenn es ein spannendes Spiel wird, also um etwas geht. Deswegen glaube ich nicht, dass jemand eine geschlossene Liga ohne Playoffs plant.

Dabei ist es meines Erachtens nicht so wichtig, ob eine einzelne Platzierung tatsächlich Auswirkungen hat. Das Gefühl, dass das so ist, ist völlig ausreichend.

Abseits des Entertainments, ist es halt auch kein sportlicher Wettkampf, wenn es im Endeffekt komplett irrelevant ist wer gewinnt. Nicht umsonst sieht man es als Vorteil an, wenn man im Saisonfinale auf eine Mannschaft trifft, für die es um nichts mehr geht.

Insofern ist es nicht "mein Mantra", es ist der Schlüsselaspekt den es zu klären gilt, bovor man über eine geschlossene Liga nachdenkt. Dieser Effekt wird natürlich umso schwächer,je mehr Ligen in dem System vorhanden sind. Auch jetzt gibt es letzte Ligen mit diesem Problem Nur ist es eben egal, ob da 50 oder 150 Zuschauer stehen und die neutralen Zuschauer lassen sich so oder so an einer Hand abzählen.

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Beitrag von Cefix So 24 Mai 2020 - 22:33

Wheily schrieb:Naja, die DEL hat abgebrochen, die Bundesliga nicht. Wer also jeweils im Fokus steht, dürfte klar sein. Und der neutrale Zuschauer schaltet eben nur ein, wenn es ein spannendes Spiel wird, also um etwas geht. Deswegen glaube ich nicht,  dass jemand eine geschlossene Liga ohne Playoffs plant.

Dabei ist es meines Erachtens nicht so wichtig, ob eine einzelne Platzierung tatsächlich Auswirkungen hat. Das Gefühl, dass das so ist, ist völlig ausreichend.
Wie ich vorher schon angerissen habe, hat der Fussball mehr Möglichkeiten. Du siehst also die Playoffs als den Grund, warum die Liga bis zum letzten Tag spannend bleibt? Voila, das ist einfach: Der Fussball braucht keine Playoffs, wenn man die Ligaplatzierung als Startwert für den Pokal im nächsten jahr nimmt. Damit hat jeder Platz seinen Sinn. Weiterhin würde aber der Meister über die Liga ermittelt und nicht über ein "Pokalsystem" welches Play-Off genannt wird.


Abseits des Entertainments, ist es halt auch kein sportlicher Wettkampf, wenn es im Endeffekt komplett irrelevant ist wer gewinnt. Nicht umsonst sieht man es als Vorteil an, wenn man im Saisonfinale auf eine Mannschaft trifft, für die es um nichts mehr geht.
Da halten sich ganz hartnäckig 2 gegensätzliche Ansichten: Die einen behaupten, es wäre ein Vorteil, gegen einen Club zu spielen, für den es um nichts mehr geht. Genauso viele behaupten aber (grade heute wieder der Neuruhrer im Doppelpass), dass es schwierig ist, wenn der Gegner nichts mehr zu gewinnen oder verlieren hat, also befreit aufspielen kann.

Insofern ist es nicht "mein Mantra", es ist der Schlüsselaspekt den es zu klären gilt, bovor man über eine geschlossene Liga nachdenkt. Dieser Effekt wird natürlich umso schwächer,je mehr Ligen in dem System vorhanden sind. Auch jetzt gibt es letzte Ligen mit diesem Problem Nur ist es eben egal, ob da 50 oder 150 Zuschauer stehen und die neutralen Zuschauer lassen sich so oder so an einer Hand abzählen.
Warum nicht einfach mal andersrum denken: Statt Gedanken und Überlegungen damit zu blockieren, dass man sagt, eine geschlossene Liga sei uninteressant weil es keine Absteiger gibt, kann man doch auch mal überlegen, was getan werden kann, damit eine solche Liga mehr Reize auch in den hinteren Plätzen hat und damit für den Zuschauer interessanter bleibt.
In der Bundesliga gibt es derzeit die "Tabellenbereiche" Meister, CL-Plätze, EL-Plätze, Mittelfeld, Relegationsplatz, Abstiegsplätze. Die ersten 3 Bereiche bleiben so spannend, wie sie vorher waren, bräuchte man also noch Anreize, die Plätze in der zweiten Tabellenhälfte interessant zu machen.

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Beitrag von Toppi Mo 25 Mai 2020 - 9:43

Cefix schrieb:
 Und ist es nicht ein vielgebrachtes Argument, dass ein echter Fan seinen Verein immer unterstützt, und nicht nur während des Erfolges?


Das ist überhaupt kein Argument, sondern ein Manipulationsversuch. Damit kommen die Leute immer, wenn sie keine Argumente haben, denn damit kann man jede Zumutung rechtfertigen. Der wahre Fan zahlt auch € 120 für ein Trikot, der wahre Fan geht auch zum Montagsspiel, der wahre Fan kauft auch 3 Pay-TV-Abos, der wahre Fan will in Corona-Zeiten den Rest seiner Dauerkarte nicht zurückerstattet bekommen ...

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Beitrag von Cefix Mo 25 Mai 2020 - 10:58

Toppi schrieb:
Cefix schrieb:
 Und ist es nicht ein vielgebrachtes Argument, dass ein echter Fan seinen Verein immer unterstützt, und nicht nur während des Erfolges?


Das ist überhaupt kein Argument, sondern ein Manipulationsversuch. Damit kommen die Leute immer, wenn sie keine Argumente haben, denn damit kann man jede Zumutung rechtfertigen. Der wahre Fan zahlt auch € 120 für ein Trikot, der wahre Fan geht auch zum Montagsspiel, der wahre Fan kauft auch 3 Pay-TV-Abos, der wahre Fan will in Corona-Zeiten den Rest seiner Dauerkarte nicht zurückerstattet bekommen ...

Das Argument wird von vielen Seiten benutzt, zum Beispiel auch von Ultras, die sich über "Erfolgsfans" mokieren wollen.
Die Unterscheidung "echter" oder "wahrer" Fan im Gegensatz zu einem Erfolgs-, Event-, Larifari- oder Was-weiß-ich-wie-man-ihn-sonst-noch-nennen-will-Fan kommt aus der Fanszene selbst und nicht vom Merchandising der Clubs. Dass man da aber gern das Vokabular der Kunden verwendet ist in jeder Branche so.

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Beitrag von Toppi Mo 25 Mai 2020 - 12:13

Ich bleibe dabei, dass es überhaupt kein Argument ist. Es ist der Versuch, jemanden über die emotionale Schiene zu einem Verhalten zu bewegen, welches dessen Eigeninteresse eigentlich entgegensteht. Wie wenn ne Frau Dir sagt, "aber wenn Du mich doch liebst, verzichtest Du doch auf das WM-Finale mit deutscher Beteiligung und schaust stattdessen mit mir Traumhochzeit." tongue

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Beitrag von Cefix Di 26 Mai 2020 - 8:31

Auch wenns wieder einmal ein Nebenkriegsschauplatz ist, ob es jetzt ein Argument, eine Manipulation oder eine unsinnige Selbstdarstellung ist: Du wirst doch nicht bestreiten, dass es genug Fans gibt, die sich selbst rühmen, bei Wind und Wetter, bei Erfolg und Misserfolg, immer und überall zu ihrem Verein zu stehen - und das dann als Argument benutzen, doch soviel bessere Fans zu sein, als die, die bequem auf der überdachten Haupttribühne nicht aufstehen, wenn das Lied erschallt "Steht auf, wenn ihr …".

Ich versuch trotzdem wieder aufs Thema zurückzuführen:
Haben wir denn irgendwo belastbare Zahlen, die beweisen würden, dass es mehr Interesse bei den Zuschauern auslöst, wenn die Mannschaft in den Abstiegskampf gerät - im Gegensatz zur Situation, dass sie im namenlosen Mittelfeld rumdümpelt? Dies würde Wheilys Argumentation stützen, dass die Leute interessiert bleiben, wenn es einen Abstiegskampf gibt.

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Beitrag von Wheily Di 26 Mai 2020 - 9:36

Ich denke nicht, dass es da belastbare Zahlen gibt. Ich würde das auch nicht zwingend auf einzelne Vereine runterbrechen. Diese Wind-und-Wetter-Fans wird es mit Sicherheit geben. Ich denke eher an die Gesamtattraktivität der Liga, welche sich auf die TV-Vertäge auswirkt. Auch dazu habe ich keine Zahlen und ist somit mehr ein Gefühl denn eine Wahrheit. Aber wer schaut sich denn als neutraler Zuschauer Köln gegen Padaborn an, wenn es keine sportliche Relevanz hat?

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Beitrag von Semsemnamm Di 26 Mai 2020 - 10:16

Wheily schrieb:Aber wer schaut sich denn als neutraler Zuschauer Köln gegen Padaborn an, wenn es keine sportliche Relevanz hat?

Ich kann da jetzt nur für mich sprechen. Im Normalfall läuft bei mir fast alles nebenher. Spielt Schalke nicht in der Samstagskonferenz, dann läuft bei mir die Konferenz und auch die Einzelspiele Samstagabend und Sonntag. Das heißt aber nicht, dass ich das direkt aktiv gucke - der Fernseher läuft und ich sitze meist am PC und schaue so mit einem Auge hin. Spielt Schalke in der Konferenz, dann läuft da bei mir in aller Regel natürlich das Einzelspiel. Allerdings verliere ich bei der derzeitigen Spielweise der Schalker auch schnell die Lust weiterzugucken. Beim Derby hab ich es immerhin bis zum 0:4 ausgehalten, bevor ich auf die Konferenz umgeschaltet hab...

Aber um auf deine obige Frage zurückzukommen: Wenn Köln-Paderborn ein Einzelspiel ist, das bei Sky läuft, dann läuft es zumindest bei mir auf dem Fernseher nebenher. Laughing

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Beitrag von Cefix Di 26 Mai 2020 - 11:39

Gut, lassen wir das einfach mal so stehen. Die absolute Wahrheit gibt es da sowieso nicht. Es wird Leute geben, die interessiert es weniger, andere gleich und wieder andere könnten wieder lieber ins Stadion gehen, wenn die "hinteren" Mannschaften sorgenbefreit jüngere Spieler einsetzen können.

Betrachten wirs mal von einer anderen Seite: Eine geschlossene Liga würde Manches ja nur einfacher machen, aber bei gutem Willen können vielleicht auch Lösungen für eine "offene" Liga gefunden werden.

Mein Argument für die Geschlossene Liga kommt ja in der Hauptsache davon, dass das "Eigentum der Liga" zum großen Teil in Händen der beteiligten Klubs liegen sollte. Wenn das der Fall ist kann man über gemeinschaftliches Handeln gemeinschaftliche Werte erzeugen. Man könnte eine Bundesliga AG gründen, Aktien ausgeben und Gewinne zentral verwalten (und nach Anteil verteilen statt nach Tabellenplatz). In dieser Situation sehe ich die Vorraussetzung für viele der Wünsche wie Salary Cap, Nachwuchs-Draft, etc...

Hat jemand eine Idee, wie man mit diesen Eigentumsanteilen umgehen könnte, wenn man Auf- und Abstieg beibehalten will.
Ein unausgereifter Ansatz von mir ist, dass die untergeordnete Liga einen Anteil an der übergeordneten Liga besitzt und diesen quasi als Meisterpreis aussetzt. Der Aufsteiger bekommt also quasi seinen Bundesliga-Anteil geschenkt. Oder geliehen. Geliehen deshalb, weil bei Abstieg der Liga-Anteil an die zweite Liga abgetreten werden muss.
Dies würde aber sozusagen einer zusätzlichen Bestrafung entsprechen und deshalb gefällt mir das nicht.



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Beitrag von Toppi Di 26 Mai 2020 - 12:35

Cefix schrieb:Auch wenns wieder einmal ein Nebenkriegsschauplatz ist, ob es jetzt ein Argument, eine Manipulation oder eine unsinnige Selbstdarstellung ist: Du wirst doch nicht bestreiten, dass es genug Fans gibt, die sich selbst rühmen, bei Wind und Wetter, bei Erfolg und Misserfolg, immer und überall zu ihrem Verein zu stehen - und das dann als Argument benutzen, doch soviel bessere Fans zu sein, als die, die bequem auf der überdachten Haupttribühne nicht aufstehen, wenn das Lied erschallt "Steht auf, wenn ihr …".


Darum ging es doch überhaupt nicht. Du hast es als Argument angeführt, warum man den Fans eine unterste Spielklasse ohne Abstieg zumuten kann, eine also, in der für die halbe Liga zur Halbzeit der Saison alles gelaufen ist. Das heißt, Du sprichst aus Verkäufersicht. (Ohne dass ich damit sagen will, dass dies Deine Meinung ist.) Wenn aber der Verkäufer dem Kunden sagt, wie dieser sich zu verhalten habe, wenn er ein wahrer Fan sein will, ist das ein dreister Manipulationsversuch und kein Argument. Denn was ein wahrer Fan ist, definiert ganz sicher nicht der Verkäufer.

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Beitrag von Toppi Di 26 Mai 2020 - 12:39

Cefix schrieb:Hat jemand eine Idee, wie man mit diesen Eigentumsanteilen umgehen könnte, wenn man Auf- und Abstieg beibehalten will.
Ein unausgereifter Ansatz von mir ist, dass die untergeordnete Liga einen Anteil an der übergeordneten Liga besitzt und diesen quasi als Meisterpreis aussetzt. Der Aufsteiger bekommt also quasi seinen Bundesliga-Anteil geschenkt. Oder geliehen. Geliehen deshalb, weil bei Abstieg der Liga-Anteil an die zweite Liga abgetreten werden muss.
Dies würde aber sozusagen einer zusätzlichen Bestrafung entsprechen und deshalb gefällt mir das nicht.

Bei meinem ESEL-Konzept war es für den einen jährlichen Aufsteiger noch wichtiger als die sportliche Qualifikation, dass er wirtschaftlich in der Lage ist, den Absteiger zu einem marktgerechten Preis aus der Liga zu kaufen.

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Beitrag von Cefix Di 26 Mai 2020 - 14:41

Das müsste man also so regeln, dass der sportliche Absteiger aus Liga 1 die Pflicht hat, seinen Ligaanteil zu verkaufen. Wenn der sportliche Aufsteiger das Geld nicht hat, dann könnte der "Absteiger" oben bleiben? Wär jetzt auch nicht unbedingt schön, ich würde aber sowieso vermuten, dass der Aufsteiger das Geld für die Lizenz von der Bank leiht, also mit einem Schuldenberg in die Liga kommt.
Ich veranschlage die Bundesliga (einfach, um leicht zu rechnen) mit ner Milliarde Euro, der Betrag mit dem man sich einkaufen müsste wäre dann so zirka bei 50 Mio. Euro. Wird wohl nicht viele Klubs aus der zweiten Liga geben, die sich diese Summe freihalten können um im Fall des Falles aufsteigen zu dürfen.

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Beitrag von Wheily Di 26 Mai 2020 - 14:44

Oder der Nächstplatzierte der 2. Liga bekommt das Recht. Solange bis sich ein Leipzig findet, das seine Chance nutzt.

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Beitrag von Cefix Di 26 Mai 2020 - 15:05

Dann kann man aber irgendwann die sportliche Qualifikation auch ganz lassen und jedes Jahr wird ein Aufstiegsplatz "versteigert".
Ich hätte mir aber von Dir jetzt ein bisschen mehr Kampfgeist erwartet, schliesslich suchen wir eine Lösung, wie man das von Dir gewünschte Auf- und Abstiegsprozedere gestalten kann.

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Beitrag von Toppi Di 26 Mai 2020 - 17:52

So ne wilde Geschichte ist das aber vielleicht gar nicht. Der Wert des Anteilspakets wird ja wahrscheinlich eher steigen als schrumpfen. Wenn also eine Bank sagt, wir schießen Euch die 50 Mio. vor, der Club steigt wieder ab, bekommt sie ein Jahr später vielleicht schon 52 vom nächsten Aufsteiger zurück.

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