Regeländerungen 2020/21

- Verwarnungen und Ermahnungen werden nicht mehr aufs Elfmeterschießen übertragen
- Die Grenze zwischen Schulter und Arm verläuft unten an der Achselhöhle
- Ein unabsichtliches Handspiel durch einen Angreifer wird nur geahndet, wenn es unmittelbar vor einem Tor oder einer klaren Torchance erfolgt
- Zu den absichtlichen Aktionen eines Verteidigers, die eine Abseitsstellung "aufheben", gehört auch das Handspiel
- Der Torhüter wird für ein Vergehen bei einem Elfmeter seltener bestraft
- Entscheidet der Schiedsrichter bei einem Vergehen, das einen aussichtsreichen Angriff verhindert hat, auf Vorteil, gibt es nachträglich keine Gelbe Karte mehr
- Ein Torhüter kassiert eine Karte, wenn er nach einer Spielfortsetzung den Ball unmittelbar ein zweites Mal berührt
- Der Videoassistent darf dem Schiedsrichter eine Entscheidung empfehlen

Details siehe Artikel: https://www.kicker.de/776629/artikel/die_wichtigsten_regelaenderungen_2020_21

Die neuen Regeln sollen eigentlich seit 1. Juni gelten, jedoch dürfen die wegen Corona unterbrochenen Wettbewerbe nach den alten Regeln zu Ende gespielt werden.

Ohne die genannten Punkte im Detail besprechen zu wollen: Mir wird das inzwischen zu viel und schnell mit den Regeländerungen. Früher gab es alle paar Jahre mal eine Änderung (die meisten waren sinnvoll, durchdacht und ausgereift), heute jedes Jahr mehrere und einige davon sind in ihrem Nutzen äußerst fragwürdig, bzw. man weiß nicht einmal, was mait überhaupt bezweckt wird. Als ob man einfach mal was ausprobieren will. Gehört auch zu den Gründen, warum mir Fußball immer gleichgültiger wird.

Was Weltbewegendes ist eh nicht dabei. Ausser das mit dem VAR, was aber wiederum so schwammig formuliert ist, dass es sicher zu noch mehr Diskussionen führen wird.

Bei einer Änderung handelt es sich ja um eine Abschwächung einer erst diese Saison eingeführten Regelung, die ja auch zu viel Unmut führte - der Torerzielung mithilfe der unabsichtlichen Hand. Das soll jetzt nur noch geahndet werden, wenn die Torerzielung unmittelbar damit in Verbindung steht. Also ein unabsichtliches Handspiel irgendwo im Mittelfeld, das zur Balleroberung führt und nach zwei/drei Pässen dann zum Tor, soll nicht mehr geahndet werden.

Die meisten anderen Sachen sind für mich lediglich Klarstellungen. Dass z.B. ein absichtliches Handspiel eines Gegners Abseits aufhebt, war m.W. schon immer so, war dann halt nur die Frage, ob das Handspiel geahndet wird oder ob es halt den Vorteil gibt. Zumindest kann ich mich an eine entsprechende Diskussion erinnern, wo das schon mal so gehandhabt wurde. Die derzeitige Regel spricht jedenfalls nicht grundsätzlich dagegen, wenn mich nicht alles täuscht (hab grad den Regeltext nicht parat). Auch lediglich eine Klarstellung ist die Definition der Grenze zwischen Schulter und Arm, die in der Praxis wohl auch schon so oder ähnlich gehandhabt wurde.

Die Sache mit dem VAR ist auch nur so ne Klarstellung, und so schwammig ist es auch nicht formuliert (zumindest nicht mehr als bisher). Die FIFA streicht hier lediglich eine Klammerbemerkung. Bisher durfte der VAR dem Schiedsrichter lediglich mitteilen, dass eine Fehlentscheidung vorliegt, ihm aber nicht sagen, was stattdessen richtig wäre. Das darf er jetzt explizit, wobei die Entscheidungsgewalt nach wie vor beim Schiedsrichter liegt. In der Praxis wurde das vermutlich ohnehin schon so gehandhabt...

Das mit dem Vorteil bei taktischen Fouls (keine Gelbe mehr) finde ich konsequent - immerhin war das taktische Foul nicht erfolgreich und man passt die Regel letztlich der Notbremsenregel an - hier gibt es ja bei Vorteil auch nur noch Gelb. Allerdings vermischt der Kicker hier Vorteil mit schneller Ausführung des Freistoßes, was m.E. nicht dasselbe ist.