Vorschläge zum TdM August 2020

... sammeln wir hier.

Hatten wir uns eigentlich darauf geeinigt, nur alle rund um Fußball/Soccer zu nominieren? Falls nicht: hier mein Kandidat...

https://www.spiegel.de/sport/basketball/joshiko-saibou-nach-teilnahme-an-anti-corona-demo-basketballklub-kuendigt-spieler-a-b530751c-ac7b-4424-ae2e-cc58b881b50d
https://www.kicker.de/781086/artikel/nach_teilnahme_an_corona_demo_in_berlin_bonn_kuendigt_saibou_fristlos

Die Basketballer spielten ihre Endrunde abgeschottet mit Hygienekonzept und allem drum und dran in München aus und dann kommt der Joshiko Saibou aber mal von der ganz anderen Seite....

Ja, mit Fußball muss es was zu tun haben. Ist ja nicht der Korb des Monats.

Aber sowas kann man gern trotzdem posten, finde ich, nur zur Unterhaltung. Kommt halt nur nicht in die Abstimmung, aber macht ja nix.

Wow, also weil einer sein Grundrecht nach Art. 8 GG wahrnimmt, wird ihm jetzt gekündigt? Das wäre in der Tat eine TdM-Nominierung wert - und zwar des Verantwortlichen bei den Telekom Baskets. Arbeitsrechtlich dürften die sich da nämlich auf sehr dünnem Eis bewegen.

Und ja, selbst wenn es stimmt, dass er dabei gegen die Auflagen verstoßen hat, halte ich das für äußerst fragwürdig.

Können wir bitte damit aufhören, Leute zu nominieren, die irgendwas mit Corona zu tun haben? Das meine ich ernst. Diese Farce wird immer grotesker, zumal wissenschaftliche Erkenntnisse mittlerweile dagegen sprechen, dass draußen an der frischen Luft überhaupt nennenswerte Übertragungen stattfinden, selbst ohne Abstand und Masken.

Du solltest das nicht so zuspitzen. Niemand wurde hier gekündigt wegen des Umstands, dass er seine Grundrechte wahrnimmt, sondern weil er sich nicht an die vom Verein vorgegebenen Verhaltensweisen hält.

Wolfgang Wiedlich: „Die Vereine der BBL arbeiten gerade akribisch an Hygienekonzepten für die Zuschauer in der nächsten Saison und an speziellen Arbeitsschutzrichtlinien für die Aktiven. Deshalb können wir ein permanentes Infektionsrisiko, wie es der Spieler Saibou darstellt, weder gegenüber seinen Arbeitskollegen in unserem Team noch gegenüber anderen BBL-Teams im Wettkampf verantworten.“

Joshiko Saibou hatte wiederholt auf Social-Media-Kanälen seine Haltung zur Pandemie oder zum Virus an sich geäußert und am vergangenen Wochenende bei einer Großdemonstration auch praktiziert, indem er vorsätzlich gegen die bekannten Schutzregeln verstieß.

Er hat einfach vorsätzlich gegen die Auflagen des Vereins verstoßen. Wenn ein Heiko Herrlich zum Beispiel zugegeben hätte, dass er absichtlich gegen die Quarantäne-Auflagen verstieß, damit er 2 Wochen länger Urlaub hätte, wäre es ihm nicht anders ergangen.

Wolfgang Wiedlich: „Die Vereine der BBL arbeiten gerade akribisch an Hygienekonzepten für die Zuschauer in der nächsten Saison und an speziellen Arbeitsschutzrichtlinien für die Aktiven. Deshalb können wir ein permanentes Infektionsrisiko, wie es der Spieler Saibou darstellt, weder gegenüber seinen Arbeitskollegen in unserem Team noch gegenüber anderen BBL-Teams im Wettkampf verantworten.“

Ich habe mal die entscheidende Passage gefettet.

Der Spieler wird als "permanentes Infektionsrisiko" bezeichnet - geht's noch? Die Coronoia nimmt immer groteskere Züge an.

Hierzu zitiere ich mal aus einem Artikel bei Telepolis:

Die Begründung ist besonders perfide, weil ohne empirische Daten allein aus der Teilnahme an dieser Demonstration konstruiert wird, dass Saibou ein besonders Gesundheitsrisiko darstellt und die Arbeitskollegen bedroht. Das ist tatsächlich eine äußerst gefährliche, ja irrationale Argumentation, die zu einer Art Ausschluss aus der Gesellschaft führt.

https://www.heise.de/tp/features/Wie-autoritaer-sind-die-Coronamassnahmebefuerworter-4863056.html

Nehmen wir mal die Zahl der "aktiven Infektionen" in Deutschland (wobei niemand weiß, was das eigentlich genau heißt, ich sage dazu lieber der "aktiv positiv Getesteten"): knapp 8.300. Das ist ca. 0,01% der deutschen Bevölkerung. Es ist mittlerweile bekannt, dass Übertragungen an der frischen Luft selbst in Menschenmassen keine nennenswerte Rolle spielen. Beispielsweise haben auch die BLM-Demos, bei denen auch massiv gegen Hygieneauflagen verstoßen wurde, keine Erhöhung der Infektionszahlen mit sich gebracht. So weit erstmal zu den blanken Fakten.

In dieser Gemengelage jemanden als "permanentes Infektionsrisiko" zu bezeichnen, der sich kritisch zu den Maßnahmen äußert und auf der Demo am Samstag keinen Mundschutz getragen hat (bei wohlgemerkt 36 Grad im Schatten!), ist lächerlich. Es ist empirisch in keiner Weise belegbar. Die Stoßrichtung ist klar - es geht nicht darum, dass der Spieler ein Infektionsrisiko darstellt - das tut er de facto schlichtweg nicht mehr als alle anderen auch - sondern ihn für seine Aufmüpfigkeit zu bestrafen. Weiß doch jeder, dass auf dieser Demo nur Verschwörungstheoretiker, Rechtsextreme und "Covidioten" (was für ein furchtbar diffamierender Begriff übrigens) rumlaufen, zumindest, wenn man die öffentliche Berichterstattung dazu so liest und hört. Wäre er ohne Mundschutz auf einer BLM-Demo gewesen, hätte ihm daraus niemand einen Strick gedreht, da halte ich jede Wette.

An Saibous Stelle würde ich den Verein verklagen. Dann muss der Verein nämlich erstmal darlegen, an welcher Stelle Saibou gegen seinen Vertrag verstoßen hat, denn auf nichts anderes kommt es an. Irgendwie schwammig mit einem Hygienekonzept zu argumentieren, das bei Vertragsschluss noch gar keinen Bestand hatte und sogar aktuell noch erarbeitet wird, reicht nicht für eine außerordentliche Kündigung, es muss eine konkret benennbare Vertragsverletzung Saibous vorliegen. Und selbst dann ist fraglich, ob eine sofortige Kündigung verhältnismäßig ist, oder ob es nicht auch erstmal eine Abmahnung getan hätte.

Hier haben wir nun den ersten Kandidaten aus dem Fußball. Es ist ein alter Bekannter, ich glaube, Martin Kind stand schon mal irgendwann zur Wahl.

https://www.kicker.de/781130/artikel

Arbeitsrechtlich sehe ich den Arbeitgeber da auch auf sehr dünnem Eis, denn eine Teilnahme an einer Demonstration ist schwerlich eine Verletzung der arbeitsvertraglichen Regelungen, selbst wenn es gegen den eigenen Arbeitgeber geht. Die neue Saison beginnt auch erst im November, vorher wird noch ab Mitte Oktober der Pokal gespielt, folglich werden die jetzt noch nicht in der Saisonvorbereitung sondern im Urlaub sein, also nicht mal Infektionsgefahr für die Teamkollegen...

Käme der Arbeitgeber damit durch, würde er aktiv in die Freizeitaktivitäten seiner Belegschaft eingreifen können

Wisent schrieb:Arbeitsrechtlich sehe ich den Arbeitgeber da auch auf sehr dünnem Eis, denn eine Teilnahme an einer Demonstration ist schwerlich eine Verletzung der arbeitsvertraglichen Regelungen, selbst wenn es gegen den eigenen Arbeitgeber geht. Die neue Saison beginnt auch erst im November, vorher wird noch ab Mitte Oktober der Pokal gespielt, folglich werden die jetzt noch nicht in der Saisonvorbereitung sondern im Urlaub sein, also nicht mal Infektionsgefahr für die Teamkollegen...

Käme der Arbeitgeber damit durch, würde er aktiv in die Freizeitaktivitäten seiner Belegschaft eingreifen können

Kann er natürlich tun, dies scheint mir nicht verboten. Fussballspielern wird (oder wurde zumindest früher) zum Beispiel verboten in ihrer Freizeit Ski zu fahren.

Ich hatte weiter oben schon die Darstellung des Vereins gepostet. Da steht nichts davon, dass ein Spieler nicht an einer Demonstration teilnehmen darf. Aber es steht da, dass er sich schon mehrfach negativ über Schutzmassnahmen geäussert hat und nun wohl 'demonstrativ' darauf verzichtet hat. Damit hat er vermutlich gegen Vorgaben verstossen.
Ich denke aber, dass nach deutschem Recht erstmal eine Abmahnung notwendig gewesen wäre.

Toppi schrieb:Hier haben wir nun den ersten Kandidaten aus dem Fußball. Es ist ein alter Bekannter, ich glaube, Martin Kind stand schon mal irgendwann zur Wahl.

https://www.kicker.de/781130/artikel

Also ich hatte eigentlich zuerst gedacht, dass Thema ist doch schon alt. Aber nein, die Aussage ist frisch.
Trotzdem habe ich irgendwie im Hinterkopf, dass sich Kind darüber schon mal ausgelassen hat. Und dass das auch durch die Presse ging. Oder verwechsle ich das mit einem anderen "Opfer"?

Na ja, das man einem Sportler vertraglich untersagt risikobehaftete Sportarten oder Aktivitäten zu starten ist auch in anderen Sportarten usus, ich habe das auch mal in einem formularhaft benutzten (Muster)Geschäftsführervertrag eines Konzerns gelesen. Das setze ich dann gleich mit Tendenzbetrieben (Parteien, Gewerkschaften, religiöse Trägereinrichtungen) die von Ihren Arbeitnehmern eben auch verlangen, dass sie (zumindest verpflichtend als Führungskraft) in der Organisation Mitglied sind und die gleichen Werte teilen bzw. nicht in konkurrierenden Organisationen Mitglied sind. Ich weiß aber auch aus der katholischen Gemeinde Berlin, dass man als Arbeitnehmer/in besser nicht geschieden ist, will man seinen Arbeitsplatz nicht gefährden, eine interreligiöse Partnerschaft ohne Trauschein mit gemeinsamen Kind und Wohnung wurde dagegen nicht sanktioniert.

Hier ging es aber um Meinungsäußerung, Demonstrationsrecht vom Sportler. Man kann es ja privat ablehnen bzw. anders beurteilen als der Arbeitgeber, wichtig ist doch dann nur, wie man sich im Job verhält - wenn man sich trotz Ablehnung dann an das Hygienekonzept hält ist arbeitsrechtlich alles o.k., ein vereinsschädigendes Verhalten kann ich da auch nicht erkennen. Das würde ja sonst im Endeffekt dazu führen, dass unsere Blattgoldsteakesser für die wie viel 1000 € teure Mahlzeit oder bugattifahrende Profis vom Club rausgeworfen werden können, weil sie mit ihrer Dekadenz die bodenständigen (Malocher)historie ihres Arbeitgeberclubs konterkarieren...

In Zeiten, in denen sich führende Mitglieder von Vereinen (Tönnies) ungestraft rassistisch äußern dürfen (bzw. mit einer lächerlichen selbst auferlegten "Strafe") oder andere im Urlaub rechtsnationalistische Lieder singen dürfen (Neuer), ohne überhaupt eine Konsequenz dafür zu erfahren, fehlt mir hier halt vor allem die Verhältnismäßigkeit.

OK, dafür können die Telekom Baskets ja nichts, dass andere Vereine so lasch sanktionieren, aber es wirft ein sehr schlechtes Bild auf die Verantwortlichen, hier so eine derbe Keule auszupacken. Das hat für mich schon ein Geschmäckle dahingehend, dass man seine Meinung zu dem Thema nicht gutheißt und letztlich damit nur den Anlass gefunden hat, ihn elegant "loszuwerden". Und manche mögen mir das jetzt wieder als Übertreibung auslegen, aber von da ist es nicht mehr weit bis zum Berufsverbot wegen unliebsamer Meinung. Stichwort "Cancel Culture" (einfach mal googeln), da ist man schon ein Stück weiter.

Ich hatte geschrieben, dass ich eine Abmahnung erwartet hätte. Das hätte ich als verhältnismässig empfunden. Gleichzeitig hätte man ihm erklären können, welche Tätigkeiten seinerseits denn nun nicht akzeptiert werden. "Teilnahme an ein Demo" ist sicher nicht das Problem.

Cefix schrieb:

Toppi schrieb:Hier haben wir nun den ersten Kandidaten aus dem Fußball. Es ist ein alter Bekannter, ich glaube, Martin Kind stand schon mal irgendwann zur Wahl.

https://www.kicker.de/781130/artikel

Also ich hatte eigentlich zuerst gedacht, dass Thema ist doch schon alt. Aber nein, die Aussage ist frisch.
Trotzdem habe ich irgendwie im Hinterkopf, dass sich Kind darüber schon mal ausgelassen hat. Und dass das auch durch die Presse ging. Oder verwechsle ich das mit einem anderen "Opfer"?

Jetzt, wo Du es sagst: Da war mal was. Hat er nicht schon mal den Marktwert seines eigenen Spielers ruiniert, weil er sich abfällig über ihn geäußert hat - und das auch noch zu einer Zeit, als er ihn gerade verkaufen wollte? Bei einem Brasilianer vielleicht?

ich bin sicher, dass wir da im Soccernerd-Forum schon mal drüber gechattet haben,vielleicht sogar als TdM Vorschlag.
Leider kann man ja bei kicker nicht mehr suchen und auch beim Gockel findet man mit den Stichworten "Kind" "kritisiert" u.s.w. natürlich in 100 Ausführungen die aktuellen Sachen. Weiß jemand, wie man Google instruiert nur Antworten älter als "x" anzuzeigen?

Was ich zwischenzeitlich gefunden habe ist, dass Kind damals den Held des öfteren wegen der Transferpolitik kritisiert hat. Dabei hat der sicherlich auch den einen oder anderen Spielernamen fallen lassen, aber einen bestimmten Artikel hierzu habe ich nicht gefunden. Ich habe aber die Formulierung von Kind "...hätten wir gar nicht holen dürfen ..." total präsent im Kopf. Und zeitlich würde ich es in den letzten Sommer packen.

Mein Bauchgefühl sagt, es ist länger her. Das war nicht beim jüngsten Abstieg, sondern bei dem davor, denke ich. Wäre dann 2016 gewesen.

Egal bei wem es war, Wiederholungstäter passt schon

Nachdem es ansonsten ein bisschen mau ausschaut, hier wieder mal einer, der mit den social media nicht zurecht kommt:

https://www.90min.de/posts/bernardo-silva-wutend-uber-hamische-liverpool-kommentare

Muss aber nicht rein, wenn sich besseres findet.

Ich kann mit dem Social Media Gedöns auch nichts anfangen. Von daher muss ich ihm recht geben, dem Bernardo. Den Leuten muss sch*** langweilig sein.

ja ich tue es doch - ich schlage Horst Heldt wegen seiner TV-Geldverteilungsidee für den TdM vor.

Nicht mal ansatzweise zu Ende gedacht und dann auch noch bei anderen Clubs eine Auffassung gehabt...