Fernsehzuschauern die Pistole auf die Brust gesetzt!

Haben Sie ein Fernsehgerät? Wenn ja, haben Sie eines, mit dem man das zur Zeit ausgestrahlte zweite Programm, das im April vom Zweiten Fernsehen aus Mainz abgelöst wird, empfangen kann? Ist dies nicht der Fall, so überlegen Sie sich also, gleich aus welchen Gründen, jene 150 DM an zusätzlichen Installationskosten aufzubringen, die erforderlich sind, um mit Ihrem Gerät beide Programme zu empfangen.

Nun scheint es so, dass der Sport vom Zweiten Fernsehen ebenfalls als Schrittmacher vorgesehen ist. Er ist anscheinend dazu auserwählt, dass bald der letzte unter den sieben Millionen Fernsehteilnehmern sagt, es bleibe ihm nun nichts anderes mehr übrig, als die 150 Mark zu opfern, um beide Programme zu sehen.
Wenn im April das Zweite Fernsehen beginnt, gibt es ein sogenanntes Kontrastprogramm. Also sich völlig unterscheidende Programme. Anscheinend will man nicht einmal die gleiche Tagesschau haben. Dann wird auch ein bedeutendes Sportereignis keineswegs von beiden Sendern (somit wäre ja alles in der besten Ordnung), sondern nur von einem Sender ausgestrahlt.
Ein Beispiel: Kommt es am 5. Mai in einer deutschen Stadt zum Fussball-Länderspiel Deutschland gegen Brasilien, so ist es entweder im ersten oder im zweiten Programm zu sehen.
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Die Rechnung ist ganz einfach: Der sportinteressierte Seher wird zunächst fürchterlich fluchen. Weil er jedoch auf die Dauer keinen bedeutenden sportlichen Wettkampf verpassen möchte, rückt er die 150 DM heraus. Selbst wenn es ihm sehr schwerfällt.
Ich weiß ebenfalls, dass sich das Zweite Fernsehen bereits bemüht, große private Fussballspiele einzukaufen, die noch gar nicht fest abgeschlossen sind.