und die weiteren Spieltage der Hinrunde

In der 3.Liga geht derzeit das Jeder kann Jeden besiegen Spiel weiter. Mitfavorit Rostock steht oben, dahinter die beiden Aufsteiger Saarbrücken und Verl, Ingolstadt und Wiesbaden pirschen sich langsam heran.

Duisburg hat 2 Spiele weniger (Rhythmus auch gestört und geringste Torausbeute), daher sind sie in der Abstiegszone zu finden. Der große Kaderumbruch beim FCB II führt zu einem Platz im gesicherten Mittelfeld. Bei LAutern scheint zwar abseits des Platzes Ruhe eingekehrt zu sein aber auf dem Platz bleibt es weiter schwierig für die Pfälzer.

Und Türkgücu München zeigt mal so ganz nebenbei, was ich seit Monaten predige, mir aber schlicht und ergreifend niemand glauben will:
https://www.kicker.de/tuerkguecue-alle-positiven-coronatests-sind-falsch-positiv-788069/artikel

Drei von drei Positivtests sind falsch positiv. 100% Trefferquote.
Gnabry übrigens auch falsch positiv, wie sich nun herausstellte.

Aber es gibt keine nennenswerten falsch positiven Tests, sagt Drosten. Na, der muss es ja wissen, ist ja schließlich "sein" Test. Wie viele Positivtests in der Normalbevölkerung werden eigentlich nochmal gegengecheckt? Oder ist das gar ein Privileg des Profifußballs, weil die ja mehrmals pro Woche getestet werden? Fragen über Fragen.

Sorry, wollte eigentlich nicht mehr mit dem Thema anfangen, aber das ist dann doch ZU auffällig, um es einfach zu ignorieren.

Leider weiß man nicht, wie hoch die Falschpositivrate bei den Test ist. Aber rein aus Plausbilitätsgründen kann sie nicht hoch sein.

In Neuseeland gab es über Wochen keinen Fall, obwohl viel getestet wurde. Wenn es so viele falschpositive Tests gäbe, wie kann man dann erklären, dass in Neuseeland über Wochen zu keinem solchen Testergebnis kommt?

In Deutschland hatten wir in KW 34 erstmals über 1 Mio. Tests, genauer: 1.094.506. Davon waren 9.233 positiv (entspricht 0,84%) Die niedrigste Positivrate, die wir in Deutschland bisher hatten, beträgt 0,59%. Dieses Positivrate stellt im Prinzip den maximalen Prozentsatz an falschpositiven Tests dar.

Sicherlich ist das eine oder andere Testergebnis falsch. Im Labor kann es mal zu Fehlern kommen. Aber die 2%, die teilweise rumgeistern, sind es sicher nicht. Denn mit einer solchen Rate könnte man die niedrigen Fallzahlen aus dem Sommer nicht erklären.

Ein Ringversuch mit dem Drosten-PCR-Test hat eine FP-Rate von 1,4% ergeben. Wenn man sämtliche positiv getesteten ein zweites Mal testet, verringert sich diese FP-Rate natürlich entsprechend auf knapp 0,02% (0,014*0,014=0,000196).

Und genau hier liegt die Krux - niemand weiß, ob jedes positive Ergebnis noch einmal getestet wird. Manche Labore gaben auf Nachfrage an, dass sie es tun, andere nur bei "uneindeutigen" Ergebnissen. Ein Labor in Augsburg gab sogar mal an, dass ein Test auch dann als positiv gewertet wird, wenn er nur auf das unspezifische E-Gen anschlägt (und nicht auf das SARS-Cov-2-spezifische ORF1-Gen). Dieses kommt aber auch in anderen humanen Coronaviren vor. Laut dem Labor geschieht das sogar auf Empfehlung der WHO:

https://web.archive.org/web/20200509151946/http://labor-augsburg-mvz.de/de/aktuelles/geaendertes-befundlayout-der-sars-cov2-pcr-ergebnisse

Anmerkung zur Quelle: Auf der Website des Labors wurde diese Meldung mittlerweile entfernt und ist nur noch über die Wayback Machine zu finden. Ich kann aber bestätigen, dass sie auch auf der Website des Labors zu finden war.

Eine entsprechende IFG-Anfrage an das RKI blieb bisher übrigens unbeantwortet - die Antwortfrist ist seit über 4 Monaten verstrichen:
https://fragdenstaat.de/anfrage/test-ergebnis-bei-allen-coronaviren-positiv-1/

Und das ist mein Punkt: Niemand weiß, was hier eigentlich genau getestet wird. Niemand weiß, ob positive Ergebnisse stets gegengeprüft werden. Das RKI hüllt sich diesbezüglich in Schweigen. Wenn man bedenkt, dass viele Labore mittlerweile ausgelastet sind, kann ich mir gut vorstellen, dass man Bestätigungstests eben nicht immer durchführt. Fußballspieler werden halt mehrfach pro Woche getestet, so dass ein falsch positives Ergebnis in aller Regel spätestens mit dem nächsten Test erkannt wird.

Vielleicht fährt man in Neuseeland schlicht eine andere Teststrategie als in Deutschland? Wenn man dort jedes positive Ergebnis einem Zweittest unterzieht, eliminiert man nahezu alle falsch positiven Tests. In Deutschland wird das nachweislich nicht in jedem Fall gemacht.

Ich bezweifle nicht, dass es falschpositive Tests gibt. Der Fall Gnabry ist dafür ja ein guter Beweis.

Nur die 1,4% können halt auch nicht stimmen. In Deutschland hatten wir über Wochen (KW 22 bis KW 37) Positivraten unter 1,4%, teilweise sogar sehr deutlich darunter (0,61%,0,59%, 0,65% in KW 27-29). Bei derart vielen Tests muss sich zwangsläufig die Zahl auftretenden falschpositiven Test dem statistischen Mittel annähern.

In diesen 3 Kalenderwochen wurden insgesamt 1.555.742 Tests durchgeführt. Bei einer angenommen falschpositiv Rate von 1,4% hätten 21.780 Test falschpositv sein müssen. Es waren aber nur 9353 positiv, also "echtpositiv" + falschpositiv.

Ich würde auch gerne wissen, wo diese Rate exakt liegt und finde es sehr befremdlich, dass das nicht deutlich kommuniziert wird. Aber aufgrund des bisherigen Infektionsgeschehen lässt sich eine Maximalrate im Bereich von 0,6% angeben. Das hieße, dass alle Test in den KW 27-29 falschpositiv gewesen wären.

Wie gesagt, die 1,4% gelten ohne Kontrolltest. Wenn nur teilweise Kontrolltests gemacht werden, sinkt die Rate logischerweise. Vielleicht werden jetzt einfach weniger Kontrolltests gemacht als im Sommer, was eine höhere FP-Rate zur Folge hätte als im Sommer. Ich weiß es nicht, und ja, die öffentliche Kommunikation darüber ist ein Desaster und trägt nicht gerade zur Vertrauensbildung bei...