TV-Gelder Verteilung

Aktuell gibt es Diskussionen um die Verteilung der TV-Gelder aus dem nächsten TV-Vertrag. Der ist ja schon abgeschlossen und wird etwas weniger Geld bringen als der aktuelle.

Horst Heldt hat nach einem Bericht der Sportbild ( https://sportbild.bild.de/bundesliga/2020/1-bundesliga/liga-zoff-um-tv-einnahmen-gelder-heldt-bayern-bvb-72619764.sport.html )vorgeschlagen, Europapokalteilnehmer von den Einnahmen aus dem nationalen Fernsehvertrag auszunehmen.

Ich finde es unglaublich, dass ein Mensch, dessen Denken so sehr von Scheuklappen geprägt ist, seit Jahren immer wieder leitende Positionen bei verschiedenen Vereinen einnehmen kann. Der Typ denkt nicht von 12 Uhr bis Mittag. Die einzig logische Folge einer solchen Verteilung ist, dass sich die großen Vereine (vor allem FCB und BVB) aus der Zentralvermarktung verabschieden und ihre Heimspiele künftig einzeln vermarkten. Das würde bei den beiden Vereinen zu einer deutlichen Einnahmeerhöhung führen. Und die Fernsehsender wären natürlich kaum bereit, insgesamt mehr zu zahlen. Logischerweise würde das Geld dann bei den kleinen Vereinen eingespart werden. Freiburg, Köln, Mainz, Augsburg usw. würden folglich deutlich weniger bekommen. Und die immer wieder beklagte Schere würde noch viel weiter auseinander gehen.

Lieber Kölner, tut euch und der Bundesliga einen Gefallen und schmeißt diesen völlig unfähigen Typen raus.

Es fragt sich, wo man in einer freien Wirtschaft ansetzen will, um alle am System beteiligten zu einer gleichen wirtschaftlichen Stärke zu verhelfen.

Heldt hat zumindest begriffen, dass das Grundübel des wirtschaftlichen Ungleichgewichts nicht die Verteilung der deutschen TV-Gelder ist, sondern die Partizipation an den internationalen "Preisgeldern" - obwohl er das Ungleichgewicht, dann mit der Verteilung der deutschen Preisgelder ausgleichen will.
Natürlich erscheint das als ungerecht. Ein kleiner Verein aus der Bundesliga hat nichts dazugetan, dass "ein Grosser" sich extra Geld in einem anderen Wettbewerb verdienen kann.

Mir geht es gar nicht um gerecht oder ungerecht. Der Typ denkt halt einfach nicht über die Konsequenzen seines Vorschlags nach. Wie will er den FCB und den BVB dazu zwingen, in der Zentralvermarktung zu bleiben, wenn sie daraus nicht einen Cent bekommen sollen? Die Einzelvermarktung ist rechtlich längst möglich. Die großen Vereine sind freiwillig weiter in der Zentralvermarktung.

Will er den FCB und den BVB aus der Bundesliga ausschließen, wenn sie ihre Spiele dann künftig einzeln vermarkten? Das ist absolut lächerlich und rechtlich nicht im Ansatz umsetzbar.

Man kann durchaus die Verteilung modifizieren, da gibt es durchaus den einen oder anderen Punkt, den man verbessern kann. Man kann durchaus die Spielzeit deutscher Talente in der ersten Mannschaft berücksichtigen, wenn es um die Verteilung geht.

Mit einer "Modifizierung im Bereich Berücksichtigung der Jugend" holst Du Dir aber auch ein Extrem-Randthema raus. Egal, wie und was man da berücksichtigt, es wird allerhöchstens dazu führen, dass der eine Verein 500000 Euro mehr bekommt, als ein anderer.

Ich denke, man muß für sich selbst mal entscheiden, ob man das gängige System beibehalten will (Jeder Verein ist für sich selbst verantwortlich und kämpft in erster Linie für sich selbst) oder in einem neuen wie auch immer gearteten System die Lösung sucht, bei dem die Gemeinschaftaft im Vordergrund steht.

Im derzeitigen System leisten die großen Klubs bereits einen sehr großen Geldtransfer in Richtung der kleineren Klubs. Denn genauso wie man die Einnahmen beim Stadionbesuch nicht teilt, muß man auch die Einnahmen durch TV-Verträge nicht teilen.
Insofern ist es schon so, wie Darija es sagt, wenn man von den großen Vereinen zu viel Solidarität verlangt, dann werden diese die ganz einstellen.

Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing....

Diesen grenzdebilen Vorschlag - Cefix schreibt ja, dass die großen Clubs freiwillig in der zentralen TV-Vermarktung bleiben - hätte Horst Heldt mit allem bekämpft was er hat, als er bei den Knappen auf dem Managerstuhl saß und die im internationalen Wettbewerb mit spielen durften...

Wir hatten ja schon diskutiert, Jugendkomponente berücksichtigen und höher gewichten etc. Am Ende des Tages ist es aber auch der Leistungsgedanke, der berücksichtigt werden muss. Köln gegen Union interessiert im Grunde genommen nur die jeweiligen Clubfans und dann noch die direkten Konkurrenten um die angrenzenden Tabellenplätze. Sollten die sich aber glücklicherweise im Niemandsland der Tabelle tummeln, ist so eine Partie sicherlich schwer einzeln zu vermarkten

Cefix schrieb:Mit einer "Modifizierung im Bereich Berücksichtigung der Jugend" holst Du Dir aber auch ein Extrem-Randthema raus.

Das Thema hab ich genommen, weil der Vorschlag auch aus der Kölner Ecke kam. Und darüber kann man reden. Das ist ja auch eine Leistung (oft aber auch schlicht eine Notwendigkeit), die honoriert werden kann. Dass es in Summe nicht viel ausmachen wird, ist mir auch klar.

Wisent schrieb:Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing....

Diesen grenzdebilen Vorschlag - Cefix schreibt ja, dass die großen Clubs freiwillig in der zentralen TV-Vermarktung bleiben - hätte Horst Heldt mit allem bekämpft was er hat, als er bei den Knappen auf dem Managerstuhl saß und die im internationalen Wettbewerb mit spielen durften...

Wenn er wenigstens das Lied singen würde. Aber der Vorschlag, so er denn umgesetzt wird, führt höchstens kurzfristig zu einer Einnahmeerhöhung in Köln, weil evtl. der FCB und der BVB nicht mehr schnell genug aus der Zentralvermarktung herauskommen. Aber mittelfristig wird das ein enormer Einnahmeverlust sein.