Bin ich eigentlich dafür, dass es jetzt weitergeht?
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Bin ich eigentlich dafür, dass es jetzt weitergeht?
Nachdem die beiden Herren, von denen einer vermutlich in 1,5 Jahren Kanzler wird, sich für eine baldige Wiederaufnahme zumindest der Bundesligasaison ausgesprochen haben, wird das dann wohl so kommen. Damit wird aus der theoretischen nun eine viel konkretere Frage: Finde ich das eigentlich richtig?
Ich meine die Frage nicht sportlich. Sportlich bin ich unbedingt für eine Fortsetzung der Saison, weil jede Abbruchvariante willkürlich wäre.
Aber gesellschaftlich. Politisch. Moralisch.
Auf der einen Seite bin ich gegen eine Bevorzugung des Fußballs. Der nimmt sich sowieso viel zu wichtig, in dieser Rolle sollte man ihn nicht auch noch bestärken. Und es kommt mir komisch vor, dass er offenbar sogar systemrelevanter sein soll als sämtliche Bildungseinrichtungen in diesem Land.
Auf der anderen Seite sehe ich Menschen, die ganze Einkaufswagen voll Klopapier horten, oder jemandem Prügel androhen, wenn der noch einmal näher als 1,5 m an ihm vorbei geht (kein Witz - Samstag im Aldi Zeuge davon gewesen), ohne zu berücksichtigen, dass sie dem Gegner für die Prügel selbst näher als 1,5 m kommen müssten ... Solche Leute würden vielleicht wieder etwas ruhiger, wenn sie wenigstens einen großen Teil des Wochenendes mit Fußball vor der Glotze verbringen könnten.
Ich bin noch nicht so richtig entschieden. Wie geht es Euch damit?
Ich meine die Frage nicht sportlich. Sportlich bin ich unbedingt für eine Fortsetzung der Saison, weil jede Abbruchvariante willkürlich wäre.
Aber gesellschaftlich. Politisch. Moralisch.
Auf der einen Seite bin ich gegen eine Bevorzugung des Fußballs. Der nimmt sich sowieso viel zu wichtig, in dieser Rolle sollte man ihn nicht auch noch bestärken. Und es kommt mir komisch vor, dass er offenbar sogar systemrelevanter sein soll als sämtliche Bildungseinrichtungen in diesem Land.
Auf der anderen Seite sehe ich Menschen, die ganze Einkaufswagen voll Klopapier horten, oder jemandem Prügel androhen, wenn der noch einmal näher als 1,5 m an ihm vorbei geht (kein Witz - Samstag im Aldi Zeuge davon gewesen), ohne zu berücksichtigen, dass sie dem Gegner für die Prügel selbst näher als 1,5 m kommen müssten ... Solche Leute würden vielleicht wieder etwas ruhiger, wenn sie wenigstens einen großen Teil des Wochenendes mit Fußball vor der Glotze verbringen könnten.
Ich bin noch nicht so richtig entschieden. Wie geht es Euch damit?
Toppi- Anzahl der Beiträge : 943
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Re: Bin ich eigentlich dafür, dass es jetzt weitergeht?
Ich bin klar dafür. Dein Beispiel unten zeigt doch das, was ich die ganze Zeit befürchtet habe, die Leute werden aggressiv, weil die Einschränkungen zunehmend auf's Gemüt schlagen.
Dabei blende ich das Argument "Bevorzugung des Fußballs" bewusst aus - ich bin der Meinung, man sollte alles wieder hochfahren, was irgendwie vertretbar ist. Und Fußball ohne Publikum ist für mich definitiv vertretbar.
Dabei blende ich das Argument "Bevorzugung des Fußballs" bewusst aus - ich bin der Meinung, man sollte alles wieder hochfahren, was irgendwie vertretbar ist. Und Fußball ohne Publikum ist für mich definitiv vertretbar.
Semsemnamm- Anzahl der Beiträge : 905
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Re: Bin ich eigentlich dafür, dass es jetzt weitergeht?
Ich bin ein hoffnungslos positiver Mensch. (Dieses Paradoxon benutze ich gern )
Und ich sehe eben in nahezu allem was passiert, auch etwas Gutes.
Ja, ich bin überzeugt davon, dass, wenn man es denn richtig erklärt und richtig macht, die Fortführung zumindest des Profifussballs positiv gesehen werden muss.
Es gibt Stimmen, die noch lange kein Ende der Pandemie sehen. Es wird sogar von 2Jahren bis zu einem Impfstoff gesprochen, wobei ich mir dann schon fast wieder 3 Jahre mache, bis das Thema schlussendlich "gegessen" ist.
Man muss für alle Bereiche überlegen, was mit welchem Aufwand erlaubt werden kann. Man muß - wie früher im täglichen Leben auch - Risikoabwägungen machen. Dies wird uns für den Alltag gar nicht mehr bewusst, weils halt schon in Fleisch und Blut übergegangen ist. Beispiel: Ab wann schicke ich mein Kind allein auf den Schulweg, wohlwissend, dass dieser nicht ungefährlich ist.
Für mich wäre es unglaublich wichtig, dass man dieses halbwegs abgeschlossene System Profifussball zusätzlich wissenschaftlich begleitet und Erkenntnisse gewinnt über die Wirksamkeit der Massnahmen. Nachdem der Fussball derzeit in der Bittstellerposition ist, könnte man ihm ganz einfach die Pflicht auftragen, mit Universitäten zusammen zu arbeiten um das alles wissenschaftlich zu begleiten.
Ich sehe Fussball in der Klasse schon lange nicht mehr als sportliche Betätigung, sondern eher als knallhartes Geldverdienen. Aber man kann die Erfahrungen aus den nächsten 10 Spieltagen gewinnen und eventuell Rückschlüsse auf den Breitensport ziehen, ja sogar auf andere Sportarten. Sicherlich wird es mal passieren, dass ein Fussballspieler trotz Test sich gerade kurz vor einem Spiel angesteckt hat. Wie hoch ist nun die Wahrscheinlichkeit, dass andere Spieler angesteckt werden? --- Ich weiss es nicht, aber es würde mich nicht überraschen, wenn er gar keinen anderen Spieler ansteckt, weil sich quasi alles in der freien Luft abspielt, kann aber auch ganz gut sein, dass beim Sport der Virus umso leichter überspringt und er überproportional viele ansteckt. Wenn mans nicht ausprobiert wird man darüber weiterhin rätseln.
Der Fussball hat genug Geld solche Untersuchungen zu finanzieren.
Und ja, ich sehe eben auch eine gewisse Systemrelevanz als Teil der Unterhaltungsindustrie. TV Shows werden veranstaltet (ohne Zuschauer im Saal), Fussballspiele sollten auch veranstaltet werden.
Kleiner Hinweis noch zum Vergleich Schule / Fussball - was eigentlich ein Hinweis sein sollte, solche Vergleiche nicht zu ziehen: Wieviel Prozent der Schüler gehen in den nächsten 2 Wochen zur Schule und wieviel Prozent der Fussballer werden vielleicht in 3 Wochen wieder Fussball spielen. --- Ich weiss das der Vergleich hinkt, aber er zeigt auch wieder mal ganz prächtig auf, dass man mit Statistik alles beweisen kann, was man will.
Und ich sehe eben in nahezu allem was passiert, auch etwas Gutes.
Ja, ich bin überzeugt davon, dass, wenn man es denn richtig erklärt und richtig macht, die Fortführung zumindest des Profifussballs positiv gesehen werden muss.
Es gibt Stimmen, die noch lange kein Ende der Pandemie sehen. Es wird sogar von 2Jahren bis zu einem Impfstoff gesprochen, wobei ich mir dann schon fast wieder 3 Jahre mache, bis das Thema schlussendlich "gegessen" ist.
Man muss für alle Bereiche überlegen, was mit welchem Aufwand erlaubt werden kann. Man muß - wie früher im täglichen Leben auch - Risikoabwägungen machen. Dies wird uns für den Alltag gar nicht mehr bewusst, weils halt schon in Fleisch und Blut übergegangen ist. Beispiel: Ab wann schicke ich mein Kind allein auf den Schulweg, wohlwissend, dass dieser nicht ungefährlich ist.
Für mich wäre es unglaublich wichtig, dass man dieses halbwegs abgeschlossene System Profifussball zusätzlich wissenschaftlich begleitet und Erkenntnisse gewinnt über die Wirksamkeit der Massnahmen. Nachdem der Fussball derzeit in der Bittstellerposition ist, könnte man ihm ganz einfach die Pflicht auftragen, mit Universitäten zusammen zu arbeiten um das alles wissenschaftlich zu begleiten.
Ich sehe Fussball in der Klasse schon lange nicht mehr als sportliche Betätigung, sondern eher als knallhartes Geldverdienen. Aber man kann die Erfahrungen aus den nächsten 10 Spieltagen gewinnen und eventuell Rückschlüsse auf den Breitensport ziehen, ja sogar auf andere Sportarten. Sicherlich wird es mal passieren, dass ein Fussballspieler trotz Test sich gerade kurz vor einem Spiel angesteckt hat. Wie hoch ist nun die Wahrscheinlichkeit, dass andere Spieler angesteckt werden? --- Ich weiss es nicht, aber es würde mich nicht überraschen, wenn er gar keinen anderen Spieler ansteckt, weil sich quasi alles in der freien Luft abspielt, kann aber auch ganz gut sein, dass beim Sport der Virus umso leichter überspringt und er überproportional viele ansteckt. Wenn mans nicht ausprobiert wird man darüber weiterhin rätseln.
Der Fussball hat genug Geld solche Untersuchungen zu finanzieren.
Und ja, ich sehe eben auch eine gewisse Systemrelevanz als Teil der Unterhaltungsindustrie. TV Shows werden veranstaltet (ohne Zuschauer im Saal), Fussballspiele sollten auch veranstaltet werden.
Kleiner Hinweis noch zum Vergleich Schule / Fussball - was eigentlich ein Hinweis sein sollte, solche Vergleiche nicht zu ziehen: Wieviel Prozent der Schüler gehen in den nächsten 2 Wochen zur Schule und wieviel Prozent der Fussballer werden vielleicht in 3 Wochen wieder Fussball spielen. --- Ich weiss das der Vergleich hinkt, aber er zeigt auch wieder mal ganz prächtig auf, dass man mit Statistik alles beweisen kann, was man will.
Cefix- Anzahl der Beiträge : 1419
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Re: Bin ich eigentlich dafür, dass es jetzt weitergeht?
Ich hab über die von mir selbst aufgeworfene Frage immer wieder nachgedacht. Und die Wahrheit ist: Es ist mir eigentlich völlig egal. Ich fühle nicht ganz exakt so wie Peter Ahrens, zum Beispiel waren Sommerpausen für mich nie derart traumatisch, aber ich kann den Großteil seiner Worte nachvollziehen:
https://www.spiegel.de/sport/fussball/bundesliga-neustart-ich-fuehle-nichts-kommentar-a-03c58b40-b508-4e42-9665-83ec2b07f8a2
Die Frage, ob der Profifußball da nun eine Sonderrolle hat und inwieweit die gerechtfertigt ist: What shalls it? Wenn Vereine pleite gehen? Na, und? Tun andere Wirtschaftsunternehmen auch - und dass die Ursachen ein Gemisch aus schlechtem Management und unvorhergesehenen äußeren Einflüssen sind, ist dort häufig auch so. Ja, es könnte sogar meinen Lieblingsverein erwischen. Dann hab ich halt keinen mehr. Wenn nicht weitergespielt würde geht die Bundesliga kaputt! Na und? Dann wird eine neue gegründet. Usw. Dass am Samstag Geisterderby ist, löst bei mir derzeit nichts aus. Einfach gar nichts. Also auch nichts negatives. Ja, gut, soll es halt sein. Vielleicht schau ich es mir sogar an, falls ich es empfangen kann - wahrscheinlich aber nicht. Oder es langweilt mich nach 20 Minuten. Im Moment habe ich das Gefühl, Fußball ist für mich völlig belanglos geworden. So wie der Sack Reis in China oder das Glas Spaten in München. Eine Tendenz dazu, dass Fußball für mein Leben immer unwichtiger wurde, gab es schon lange. Nun bin ich gespannt, ob Corona nur einen Prozess beschleunigt hat, oder ob es nur eine kurze Phase ist, und die Freude zurückkehrt, wenn der Ball erst einmal rollt oder (wahrscheinlicher) wenn es wieder Publikum gibt. Vielleicht muss ich einfach mal wieder im Stadion dabei sein. Vielleicht fehlt die Elektrisierung durch die Ostkurve. Interessant ist, dass es mir vorkommt, als würde ich mich selbst von außen betrachten in diesem Experiment. Und ohne Präferenz, wie es ausgeht.
https://www.spiegel.de/sport/fussball/bundesliga-neustart-ich-fuehle-nichts-kommentar-a-03c58b40-b508-4e42-9665-83ec2b07f8a2
Die Frage, ob der Profifußball da nun eine Sonderrolle hat und inwieweit die gerechtfertigt ist: What shalls it? Wenn Vereine pleite gehen? Na, und? Tun andere Wirtschaftsunternehmen auch - und dass die Ursachen ein Gemisch aus schlechtem Management und unvorhergesehenen äußeren Einflüssen sind, ist dort häufig auch so. Ja, es könnte sogar meinen Lieblingsverein erwischen. Dann hab ich halt keinen mehr. Wenn nicht weitergespielt würde geht die Bundesliga kaputt! Na und? Dann wird eine neue gegründet. Usw. Dass am Samstag Geisterderby ist, löst bei mir derzeit nichts aus. Einfach gar nichts. Also auch nichts negatives. Ja, gut, soll es halt sein. Vielleicht schau ich es mir sogar an, falls ich es empfangen kann - wahrscheinlich aber nicht. Oder es langweilt mich nach 20 Minuten. Im Moment habe ich das Gefühl, Fußball ist für mich völlig belanglos geworden. So wie der Sack Reis in China oder das Glas Spaten in München. Eine Tendenz dazu, dass Fußball für mein Leben immer unwichtiger wurde, gab es schon lange. Nun bin ich gespannt, ob Corona nur einen Prozess beschleunigt hat, oder ob es nur eine kurze Phase ist, und die Freude zurückkehrt, wenn der Ball erst einmal rollt oder (wahrscheinlicher) wenn es wieder Publikum gibt. Vielleicht muss ich einfach mal wieder im Stadion dabei sein. Vielleicht fehlt die Elektrisierung durch die Ostkurve. Interessant ist, dass es mir vorkommt, als würde ich mich selbst von außen betrachten in diesem Experiment. Und ohne Präferenz, wie es ausgeht.
Toppi- Anzahl der Beiträge : 943
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Re: Bin ich eigentlich dafür, dass es jetzt weitergeht?
Die derzeitige Situation ist ganz natürlich dafür geschaffen, dass man sich neu ausrichtet. Gewollt, oder nicht gewollt.
Definitiv befindet sich derzeit jeder durch die Umstände gesteuert in einer Grenzsituation, die Prioritäten des täglichen Lebens verschiebt. Eigentlich jeder Lebensbereich ist betroffen: Arbeit, Wohnung, Familie, Freizeit, Sport aktiv und passiv.
Fussball ist ja nicht für sich "unheimlich interessant", sondern ist ein gemeinsamer Nenner für Unterhaltungen und Unternehmungen mit Freunden. Der kleine Junge sucht sich "seinen" Verein nicht aufgrund sachlicher Argumente, sondern im Normalfall durch Kopie der Meinung eines "Vorbilds" im persönlichen Umfeld (Vater, Freund, etc.) - auch zum Zweck mit diesem dann darüber zu reden oder etwas zu machen.
Dass die Begeisterung für Fussball während des Lebens nachlässt hat für mich zwei Ursachen. Zum einen gibt es mehr und mehr Alternativen und zum anderen werden je älter man wird auch andere Dinge wichtiger - besser gesagt, man ordnet die Freizeitbeschäftigung richtiger ein. Was einen immer fesseln wird (wenn man denn mal infiziert war) ist ein hochspannendes Spiel - am besten noch die Situation Favorit/Underdog. Aber beim Tagesgeschäft sind dann doch zu viele Wiederholungen drin.
Freude am Fussball ist für mich die Freude, mit Freunden etwas gemein zu haben. In der Kneipe mit Arbeitskollegen CL zu schauen, im Stadion mit 70000 anderen oder zuHause am TV den Ball zu verfolgen, am Montag mit Freunden Spielausgänge diskutieren, oder hier im Forum übers drumrum zu schreiben.
Es wird wohl noch lange Zeit dauern, bis die Zeit theoretisch wieder so sein könnte, wie "vor Corona", aber vermutlich wird's (für uns) nie mehr so sein.
Definitiv befindet sich derzeit jeder durch die Umstände gesteuert in einer Grenzsituation, die Prioritäten des täglichen Lebens verschiebt. Eigentlich jeder Lebensbereich ist betroffen: Arbeit, Wohnung, Familie, Freizeit, Sport aktiv und passiv.
Fussball ist ja nicht für sich "unheimlich interessant", sondern ist ein gemeinsamer Nenner für Unterhaltungen und Unternehmungen mit Freunden. Der kleine Junge sucht sich "seinen" Verein nicht aufgrund sachlicher Argumente, sondern im Normalfall durch Kopie der Meinung eines "Vorbilds" im persönlichen Umfeld (Vater, Freund, etc.) - auch zum Zweck mit diesem dann darüber zu reden oder etwas zu machen.
Dass die Begeisterung für Fussball während des Lebens nachlässt hat für mich zwei Ursachen. Zum einen gibt es mehr und mehr Alternativen und zum anderen werden je älter man wird auch andere Dinge wichtiger - besser gesagt, man ordnet die Freizeitbeschäftigung richtiger ein. Was einen immer fesseln wird (wenn man denn mal infiziert war) ist ein hochspannendes Spiel - am besten noch die Situation Favorit/Underdog. Aber beim Tagesgeschäft sind dann doch zu viele Wiederholungen drin.
Freude am Fussball ist für mich die Freude, mit Freunden etwas gemein zu haben. In der Kneipe mit Arbeitskollegen CL zu schauen, im Stadion mit 70000 anderen oder zuHause am TV den Ball zu verfolgen, am Montag mit Freunden Spielausgänge diskutieren, oder hier im Forum übers drumrum zu schreiben.
Es wird wohl noch lange Zeit dauern, bis die Zeit theoretisch wieder so sein könnte, wie "vor Corona", aber vermutlich wird's (für uns) nie mehr so sein.
Cefix- Anzahl der Beiträge : 1419
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Re: Bin ich eigentlich dafür, dass es jetzt weitergeht?
Ich hab exakt die gleichen Gefühle wie Toppi. Als Lauterer hatte ich die aufgrund der Vorkommnisse der letzten Jahre auch schon vor den Coronaereignissen.
Toppi ist heute noch ein Idol hier. Kommst Du auch aus der Umgebung?
Toppi ist heute noch ein Idol hier. Kommst Du auch aus der Umgebung?
Kopperle- Anzahl der Beiträge : 61
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Re: Bin ich eigentlich dafür, dass es jetzt weitergeht?
@Cefix:
Ist bei mir vielleicht nicht ganz der Norm entsprechend und auf meine langjährige Spieler- und Trainervergangenheit zurückzuführen, aber ich schaue Fußball eigentlich lieber allein oder mit nur einem kompetenten Freund, weil eine große Gruppe mich von dem ablenkt, was mich am meisten interessiert: Taktik, Spielzüge, Laufwege. Ausnahme ist der Stadionbesuch, an dem ich natürlich alles aufsauge: Den Geruch des Rasens, die Zwischenrufe des Spaßmachers 5 Reihen hinter mir, und den Linienrichter, der einen Hubschrauber herbeiwinken will.
Beide Varianten sind im Moment vollkommen tot.
Übrigens hab ich zum Thema wie man zu "seinem" Verein kommt, mal eine wissenschaftliche Untersuchung gelesen mit ziemlich umfangreichem Datenmaterial. Der von Dir genannte Grund, das Vorbild im (zumeist familiären) Umfeld, lag dabei nur auf Platz 3. Platz 1 ist, man folgt der Begeisterung, die Gewinner ausstrahlen, und wird Anhänger des Vereins, der eben gerade erfolgreich ist, während man beginnt, Fußball intensiv zu verfolgen. Das erklärt, neben der großen Beliebtheit der Bayern, vor allem solche statistischen Ungewöhnlichkeiten wie den enormen Anteil von 50- bis 60-Jährigen unter den Gladbach-Fans: Die sind alle in den 70ern deren Fan geworden. Auf Platz 2 ist lokale/regionale Nähe/Verbundenheit.
Ist bei mir vielleicht nicht ganz der Norm entsprechend und auf meine langjährige Spieler- und Trainervergangenheit zurückzuführen, aber ich schaue Fußball eigentlich lieber allein oder mit nur einem kompetenten Freund, weil eine große Gruppe mich von dem ablenkt, was mich am meisten interessiert: Taktik, Spielzüge, Laufwege. Ausnahme ist der Stadionbesuch, an dem ich natürlich alles aufsauge: Den Geruch des Rasens, die Zwischenrufe des Spaßmachers 5 Reihen hinter mir, und den Linienrichter, der einen Hubschrauber herbeiwinken will.
Beide Varianten sind im Moment vollkommen tot.
Übrigens hab ich zum Thema wie man zu "seinem" Verein kommt, mal eine wissenschaftliche Untersuchung gelesen mit ziemlich umfangreichem Datenmaterial. Der von Dir genannte Grund, das Vorbild im (zumeist familiären) Umfeld, lag dabei nur auf Platz 3. Platz 1 ist, man folgt der Begeisterung, die Gewinner ausstrahlen, und wird Anhänger des Vereins, der eben gerade erfolgreich ist, während man beginnt, Fußball intensiv zu verfolgen. Das erklärt, neben der großen Beliebtheit der Bayern, vor allem solche statistischen Ungewöhnlichkeiten wie den enormen Anteil von 50- bis 60-Jährigen unter den Gladbach-Fans: Die sind alle in den 70ern deren Fan geworden. Auf Platz 2 ist lokale/regionale Nähe/Verbundenheit.
Toppi- Anzahl der Beiträge : 943
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Re: Bin ich eigentlich dafür, dass es jetzt weitergeht?
@Fußballverweigerer:
Ich bin kein Rheinland-Pfälzer und meine große Bewunderung für Toppi gilt mehr dem Trainer als dem Spieler (obwohl dessen Torquote auch sehr beachtlich war und er vermutlich auch Stammspieler in der Nationalmannschaft geworden wäre, hätte es nicht zur gleichen Zeit noch Leute wie Gerd Müller, Klaus Fischer und Jupp Heynckes gegeben). Als Trainer ist er für mich der beste, der je in der Bundesliga gearbeitet hat, ohne einen Titel zu gewinnen.
Mit dem FCK halte ich es eher nicht so, da ist mir seit viel zu langer Zeit zu viel Missmanagement und persönliche Eitelkeit einzelner drin, und dass es einige Mauscheleien mit Steuergeldern gab, hat den Club auch nicht sympathischer gemacht. Beobachte aber mit distanziertem Interesse, ob Merk & Co den Bock umgestoßen bekommen.
Ich bin kein Rheinland-Pfälzer und meine große Bewunderung für Toppi gilt mehr dem Trainer als dem Spieler (obwohl dessen Torquote auch sehr beachtlich war und er vermutlich auch Stammspieler in der Nationalmannschaft geworden wäre, hätte es nicht zur gleichen Zeit noch Leute wie Gerd Müller, Klaus Fischer und Jupp Heynckes gegeben). Als Trainer ist er für mich der beste, der je in der Bundesliga gearbeitet hat, ohne einen Titel zu gewinnen.
Mit dem FCK halte ich es eher nicht so, da ist mir seit viel zu langer Zeit zu viel Missmanagement und persönliche Eitelkeit einzelner drin, und dass es einige Mauscheleien mit Steuergeldern gab, hat den Club auch nicht sympathischer gemacht. Beobachte aber mit distanziertem Interesse, ob Merk & Co den Bock umgestoßen bekommen.
Toppi- Anzahl der Beiträge : 943
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Re: Bin ich eigentlich dafür, dass es jetzt weitergeht?
...den kompetenten Freund...Toppi schrieb:@Cefix:
Ist bei mir vielleicht nicht ganz der Norm entsprechend und auf meine langjährige Spieler- und Trainervergangenheit zurückzuführen, aber ich schaue Fußball eigentlich lieber allein oder mit nur einem kompetenten Freund, weil eine große Gruppe mich von dem ablenkt, was mich am meisten interessiert: Taktik, Spielzüge, Laufwege. Ausnahme ist der Stadionbesuch, an dem ich natürlich alles aufsauge: Den Geruch des Rasens, die Zwischenrufe des Spaßmachers 5 Reihen hinter mir, und den Linienrichter, der einen Hubschrauber herbeiwinken will.
Beide Varianten sind im Moment vollkommen tot.
Auf den wollte ich raus. Obwohl Dir es sicher auch mal reicht, ein Spiel für Dich anzusehen und es zu geniessen, liegt sicher auch ein Teil des Genusses darin, das Gesehene später mit jemandem zu diskutieren.
Wenn das nicht mehr so ist, also die Freunde (wegen anderer derzeit vordergründig wichtigerer Dinge) nicht mehr über Fussball reden wollen, Du Dein wissen nicht mehr an die Leute bringst, weil Du nicht mehr Trainer bist, oder nicht mehr sein kannst (weil der Amateursport derzeit nicht läuft), dann wird automatisch auch dein Interesse weniger.
Aber egal. Mir geht's nicht (in Deinem Fall) ums rechthaben. ich kann auch gut damit leben, eine allgemeine Situation beschrieben zu haben - wenn man was vereinfacht darstellt gibt es auch immer noch zusätzlich andere Gründe - ein Mädchen hat mir mal erzählt, sie kuckt beim Fussball nur auf die strammen Beine der Spieler, das Ergebnis wär ihr egal.
Die Untersuchung würde ich auch gerne lesen, wobei mich da vor allem interessieren würde, wie die Daten erhoben wurden und wie weit entfernt die Prozentzahlen voneinander waren.
Übrigens hab ich zum Thema wie man zu "seinem" Verein kommt, mal eine wissenschaftliche Untersuchung gelesen mit ziemlich umfangreichem Datenmaterial. Der von Dir genannte Grund, das Vorbild im (zumeist familiären) Umfeld, lag dabei nur auf Platz 3. Platz 1 ist, man folgt der Begeisterung, die Gewinner ausstrahlen, und wird Anhänger des Vereins, der eben gerade erfolgreich ist, während man beginnt, Fußball intensiv zu verfolgen. Das erklärt, neben der großen Beliebtheit der Bayern, vor allem solche statistischen Ungewöhnlichkeiten wie den enormen Anteil von 50- bis 60-Jährigen unter den Gladbach-Fans: Die sind alle in den 70ern deren Fan geworden. Auf Platz 2 ist lokale/regionale Nähe/Verbundenheit.
Den Grund 1 - "man folgt den Gewinnern" finde ich dabei nicht negativ. Schliesslich muss man auch sehen, dass bei den Klubs zu der Zeit die besseren Spieler unterwegs sind, diese (meist) die gefälligeren Spiele abliefern (wobei gewinnen an sich schon mal schön ist). Allerdings gibt es nach der ersten Begeisterung 2 Typen - die einen bleiben bei dem Verein, den sie sich mal gesucht haben und die anderen ziehen "mit den Gewinnern" weiter. Um meine These zu verteidigen (dass Fussball vor allem ein Gemeinschaftserlebnis ist) würde ich versuchen die "Vereinswahl" (auch des Gewinner-Vereins) mit "Freunden" zu verknüpfen … man spricht über die tollen SPieler, die tollen Spiele und Erfolge, da ist es dann absolut normal, dass 2 "beste Freunde" sich für denselben Verein begeistern...
Cefix- Anzahl der Beiträge : 1419
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Re: Bin ich eigentlich dafür, dass es jetzt weitergeht?
P.S. Hab jetzt grad mal in mich "reingehorcht", wie denn meine Gefühlslage heute so ist.
Ich war ja von Beginn an ein Verfechter davon, dass es sobald als möglich irgendwie (auch mit Geisterspielen) weitergehen muss - vor allem um "die Menschen zu unterhalten".
Aber auch ich spüre nicht die Begeisterung oder die Unruhe, die ich sonst vor Saisonbeginn oder Rückrundenbeginn habe. Das mag auch daran liegen, dass man derzeit wenig positives über Fussball liest. Es gibt keine Vorbereitungsspiele, keine neuen Mannschaftsmitglieder - dafür gibt es "Corona-Fälle", drohende Insolvenzen und Streitereien an allen Ecken und Enden. Es gibt auch den Ausblick auf Fussballspiele, bei denen Emotionen weitestgehend unterdrückt werden: Nach einem Tor schwenkt die Kamera nicht in jubelnde Zuschauer, der Torschütze wird nicht von jubelnden Mitspielern in einer Spielertraube verschwinden, ein paar Mannschaftskameraden werden vielleicht aus 5 Metern Entfernung den Daumen heben zur Anerkennung.
Auch ich mache mir mittlerweile Gedanken, ob der Fussball tatsächlich die Kraft haben wird, den Menschen die notwendige Zerstreuung zu bringen, oder ob er sie nicht noch mehr an die beschissene Lage in dieser Zeit hinweisen wird.
Ich war ja von Beginn an ein Verfechter davon, dass es sobald als möglich irgendwie (auch mit Geisterspielen) weitergehen muss - vor allem um "die Menschen zu unterhalten".
Aber auch ich spüre nicht die Begeisterung oder die Unruhe, die ich sonst vor Saisonbeginn oder Rückrundenbeginn habe. Das mag auch daran liegen, dass man derzeit wenig positives über Fussball liest. Es gibt keine Vorbereitungsspiele, keine neuen Mannschaftsmitglieder - dafür gibt es "Corona-Fälle", drohende Insolvenzen und Streitereien an allen Ecken und Enden. Es gibt auch den Ausblick auf Fussballspiele, bei denen Emotionen weitestgehend unterdrückt werden: Nach einem Tor schwenkt die Kamera nicht in jubelnde Zuschauer, der Torschütze wird nicht von jubelnden Mitspielern in einer Spielertraube verschwinden, ein paar Mannschaftskameraden werden vielleicht aus 5 Metern Entfernung den Daumen heben zur Anerkennung.
Auch ich mache mir mittlerweile Gedanken, ob der Fussball tatsächlich die Kraft haben wird, den Menschen die notwendige Zerstreuung zu bringen, oder ob er sie nicht noch mehr an die beschissene Lage in dieser Zeit hinweisen wird.
Cefix- Anzahl der Beiträge : 1419
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Re: Bin ich eigentlich dafür, dass es jetzt weitergeht?
Allein ist die häufigere Variante. Als Trainer bin ich seit fast 6 Jahren nicht mehr aktiv, das hat also nix mit Corona zu tun. Nein, das nachlassende Interesse ist schon weit länger beobachtbar. Zunächst war es nicht auf den Sport insgesamt, sondern auf bestimmte Wettbewerbe im Profibereich beschränkt. EMs haben mich komischerweise schon öfter nicht so besonders interessiert (WMs schon), vor ein paar Jahren habe ich aufgehört, regelmäßig Sportschau zu gucken, womit die Bundesliga einen Negativschub in meiner Wahrnehmung bekam, als die CL immer mehr und schließlich komplett ins Bezahl-TV verschwand, war mir das schon fast komplett egal. Drum bin ich jetzt gespannt, was Corona mit dieser ohnehin negativen Tendenz machen wird. Ist es der finale Killer? Oder nur ein tiefes Loch aus dem es auch wieder herausgeht? Ich hab ja auch gesagt, gut möglich, dass ich kein normaler Fußballkonsument bin.
Zu den Fan-Gründen: Ich hab das nicht bewertet, nur neutral wiedergegeben. Da die Ausgangsfrage in der Studie nach den Gründen suchte, wann, wie und warum man die Zuneigung zu "seinem" Verein entwickelt, dürften solche Leute, die den Verein wegen mehr Erfolg eines anderen wechseln, nicht Bestandteil gewesen sein. Denn die haben ja eigentlich gar nicht "ihren" Verein.
Die Frage, wie viel gesellschaftliche Kraft der Profifußball mit Geisterspielen entwickeln kann, finde ich derzeit spannender als die nach den Spielergebnissen.
Zu den Fan-Gründen: Ich hab das nicht bewertet, nur neutral wiedergegeben. Da die Ausgangsfrage in der Studie nach den Gründen suchte, wann, wie und warum man die Zuneigung zu "seinem" Verein entwickelt, dürften solche Leute, die den Verein wegen mehr Erfolg eines anderen wechseln, nicht Bestandteil gewesen sein. Denn die haben ja eigentlich gar nicht "ihren" Verein.
Die Frage, wie viel gesellschaftliche Kraft der Profifußball mit Geisterspielen entwickeln kann, finde ich derzeit spannender als die nach den Spielergebnissen.
Toppi- Anzahl der Beiträge : 943
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Re: Bin ich eigentlich dafür, dass es jetzt weitergeht?
Ich bin auch kein Rheinland-Pfälzer sondern Saarländer.
Der Toppmöller ist hier bei den meisten Leuten unten durch seitdem er damals das Gerücht in die Welt gesetzt hat, zu Hannover 96 wechseln zu wollen.
Na ja, hat ja letztendlich nicht hingehauen. Wahrscheinlich wär er da vom Regen in die Traufe gekommen und das hat er bestimmt nicht verdient.
Der Toppmöller ist hier bei den meisten Leuten unten durch seitdem er damals das Gerücht in die Welt gesetzt hat, zu Hannover 96 wechseln zu wollen.
Na ja, hat ja letztendlich nicht hingehauen. Wahrscheinlich wär er da vom Regen in die Traufe gekommen und das hat er bestimmt nicht verdient.
Kopperle- Anzahl der Beiträge : 61
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Re: Bin ich eigentlich dafür, dass es jetzt weitergeht?
Fußballverweigerer schrieb:Ich bin auch kein Rheinland-Pfälzer sondern Saarländer.
Das war mir wohl klar.
Aber Toppi kommt ja aus Rivenich.
Toppi- Anzahl der Beiträge : 943
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Re: Bin ich eigentlich dafür, dass es jetzt weitergeht?
So schaut`s aus. Da kommt ja auch der weltberühmte Rivaner her.
Du wirst auch bald von mir ins Traumland der Biere eingeladen.
Hoffentlich verfährst Du Dich dann nicht.
Du wirst auch bald von mir ins Traumland der Biere eingeladen.
Hoffentlich verfährst Du Dich dann nicht.
Kopperle- Anzahl der Beiträge : 61
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