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Zum Thema Insolvenz

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Beitrag von Toppi Sa 8 Aug 2020 - 11:40

Hier hat ein Professor erklärt, warum Insolvenzen für die Vereine i. d. R. besser zu vermeiden sind.

https://www.kicker.de/781378/artikel/insolvenzverfahren_das_risiko_fuer_klubs_und_spieler

So weit, so verständlich. Aufregen könnte ich mich allerdings über diese Formulierung:


"Da sich dieses [Insolvenzgeld] aber auf maximal 6900 Euro (West)/ 6450 Euro (Ost) brutto beläuft, nützt es (sehr) gut verdienenden Profis wenig."


Hm, ja. Weiterhin zu den bestverdienenden 10 % des Landes zu gehören, "nützt wenig". Come on. Be serious. Gut verdienende Profis könnten problemlos ein paar Monate völlig ohne Gehalt bleiben, ohne dass sie ihrer Tochter deshalb keine Milch mehr kaufen könnten. Selbstverständlich "nützt" auch dieses Geld sehr viel, von dem andere Leute locker 3 oder 4 Monate leben. Davon wird auch der Profi mühelos seine laufenden Kosten decken können, sofern er nicht im Monatsabo nen neuen Porsche geliefert bekommt. Unsäglich, in diesen Zeiten derart unsensibel zu formulieren.

Jetzt aber zurück zum Thema Insolvenz. Rolling Eyes


Zuletzt von Toppi am Mo 10 Aug 2020 - 20:57 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet

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Beitrag von Wisent Mo 10 Aug 2020 - 13:42

Seit wann erwartest du vom kicker Fingerspitzengefühl oder tendenz- und spekulationslose Information? Mich wundert das da nicht noch auf die Mitleidstränendrüse gedrückt wird, denn diese Lohnersatzleistung ist im Nachhinein im Rahmen der Einkommenssteuererklärung zu versteuern...

Diesen Artikel meinte ich übrigens im meiner Antwort zu Kaiserlautern...

Wisent

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Beitrag von Toppi Mo 10 Aug 2020 - 20:57

Ich dachte, der Text ist von einem Professor, nicht von einem Kicker-Redakteur. Na gut, der gehört wahrscheinlich auch zu den oberen 10 % beim Einkommen ... Rolling Eyes

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Beitrag von Cefix Di 11 Aug 2020 - 10:44

Ich würde mir wünschen, dass da mal jemand ALLE Aspekte einer Vereins-Insolvenz, vor allem bezogen auf Fußballvereine, aufarbeitet (oder noch besser, übersichtlich zusammenfasst).

Hier geht es leider nur um den Aspekt Arbeitsrecht. (Was natürlich die Expertise des Schreibers ist, aber der Überschrift des Artikels wieder einmal nicht gerecht wird.)

Ich versuche mal die Zusammenfassung und erbitte Berichtigung, wenn ich falsch verstanden habe:

Für Spieler von großen Vereinen dürfte es sich lohnen, "ordentlich" zu kündigen und sich ablösefrei einen neuen Klub zu suchen. Je weiter runter es geht (liga- und einkommenstechnisch) desto schwieriger wird aber auch die Lage für die Spieler.

Aus Vereinssicht ist eine Insolvenz umso gefährlicher, als der Wert der zu erzielenden Ablösesummen ungleich höher ist, als die Gehälter selber. Kleinere Vereine haben da sicher weniger Probleme, als unser "Muster" FC Schalke, dessen Kaderwert transfermarkt.de mit knapp 200 Mio angibt. Diesen Betrag könnte man also "abschreiben" ?

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Beitrag von Wisent Mi 12 Aug 2020 - 15:16

Cefix schrieb:
Ich versuche mal die Zusammenfassung und erbitte Berichtigung, wenn ich falsch verstanden habe:

Für Spieler von großen Vereinen dürfte es sich lohnen, "ordentlich" zu kündigen und sich ablösefrei einen neuen Klub zu suchen. Je weiter runter es geht (liga- und einkommenstechnisch) desto schwieriger wird aber auch die Lage für die Spieler.

Aus Vereinssicht ist eine Insolvenz umso gefährlicher, als der Wert der zu erzielenden Ablösesummen ungleich höher ist, als die Gehälter selber. Kleinere Vereine haben da sicher weniger Probleme, als unser "Muster" FC Schalke, dessen Kaderwert transfermarkt.de mit knapp 200 Mio angibt. Diesen Betrag könnte man also "abschreiben" ?

Ja für den Spieler ein Vorteil, wenn der insolvente Verein nach den 3 Monaten Gehalt vom Arbeitsamt seinen vertraglichen Leistungen nicht mehr nachkommen kann. Da kann er sogar fristlos kündigen, denn warum sollte er für den Zeitraum x unbezahlt arbeiten/spielen... Nachteil für die nicht begehrten Spieler: der kann seinen hoch dotierten Vertrag nicht einfach aussitzen, denn der Arbeitgeber kann aufgrund der Insolvenz ebenfalls "nicht benötigtes" Personal ordentlich betriebsbedingt kündigen und scheitert in diesem Fall auch nicht vor dem Arbeitsgericht. Während der Phase der Gehaltszahlung durch das Arbeitsamt kann der Spieler mMn nicht kündigen, denn der Arbeitgeber kommt ja seinen Verpflichtungen - wenn auch indirekt und nach Antragstellung über das Arbeitsamt - nach. Hier gäbe es aber auch noch die Möglichkeit des Aufhebungsvertrages zwischen Verein und Spieler und vielleicht ist der wechselwillige Spieler bereit etwas für eine schnelle Vertragsauflösung zu zahlen, bevor die "Planstelle" beim Wunschverein anderweitig besetzt ist...

Und auch ja für den Verein, die Buchwerte der Spieler müssen sie dann abschreiben, wenn die unbezahlten Spieler von Ihrem Kündigungsrecht Gebrauch machen bzw. vom Verein gekündigt wurden. Einzige Auswege für die insolventen Vereine: sie haben dann nach 3 Monaten genügend Liquidität um alle und alles fristgerecht bezahlen zu können - oder, wahrscheinlicher, sie versuchen die Spieler innerhalb der 3 Monate zu verkaufen, wenn denn gerade das Transferfenster offen ist. Und genau hier ist ein "Ungleichgewicht" im System, denn der dann vertragslose Spieler kann sich zu jedem Zeitpunkt einem neuen Verein anschließen bzw. dieser den vertragslosen Spieler aufnehmen, ABER der ablösebedingte Spielertransfer (auch zu Null €) zwischen 2 Vereinen ist an die Transferphasen gebunden.

Und auch das "Muster" wäre richtig, der Verein müsste den Marktwert der abgewanderten Spieler abschreiben, was zu einer Ergebnisbelastung in gleicher Höhe führt und mit ziemlicher Sicherheit einen weiteren Insolvenzgrund wegen bilanzieller Überschuldung bewirkt. Die Verluste zehren evtl. Gewinnvorträge, Rücklagen und das sonst. Eigenkapital mehr als auf. Wenn die Gesellschafter dann keine werthaltige Patronatserklärung abgeben oder das Eigenkapital mindestens bis zum Mindestkapital  aufstocken, ist das Spiel ebenfalls vorbei...

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