Hetze, Beleidigungen usw. - Eskalationsspunkt Hopp

Toppi schrieb:

Cefix schrieb:Bist Du Dir sicher, dass Du das jetzt nicht zu sehr ins lächerliche ziehst? Da ist ein sinnvoller Dialog natürlich nicht mehr möglich.

So viel Spaß muss sein, Semse hat ja auch den Postillon eingebracht. Steht ja jedem frei, nicht darauf, sondern auf ein früheres Posting einzugehen. Oder ganz etwas neues beizutragen, wie Ossi.

Stimmt schon, ich hatte mit "ins Lächerliche ziehen" nicht nur Dich gemeint.

Toppi schrieb:

Darija schrieb:Die Stellungnahmen von zwei Fanclubs des FCB auf http://suedkurve-muenchen.org/ sind unter aller Kanone. Da wird eine Beleidigung zur Schmähung und gar indirekt zum Zitat runtergespielt.

Ich hoffe sehr, dass der FCB konsequent ist und diese beiden Fanclubs rausschmeißt.

Ich finde das Statement der Red Fanatics in Summe nicht unter aller Kanone. Ich hoffe eher, dass der DFB und der FC Bayern sich mit dem auseinandersetzen, was es  an Inhalt bietet, da sind nämlich sehr wichtige Denkanstöße drin.

Dieser zum Beispiel Richtung DFB:
"Zwischen der Ernennung Integrationsbeauftragter und medienwirksamer Image-Kampagnen demonstriert der DFB zudem viel mehr in regelmäßigem Abstand ein einfältiges Desinteresse an klaren Handlungskonzepten gegen Diskriminierung. Stattdessen haben sich die Bemühungen um Passivität und Verharmlosung auf diesem Gebiet gesellschaftlicher Verantwortung längst durchgesetzt. Die noch sehr präsenten Fälle der rassistischen Äußerungen des Schalker Aufsichtsratsvorsitzenden, Clemens Tönnies und die Diskriminierung des Herthaner Spielers Jordan Torunarigha und die jeweiligen „Konsequenzen“ seien dabei nur bespielhaft genannt."

Und dieser in Richtung FCB:
"Fehlende klare Bekenntnisse oder aktives Engagement gegen Antisemitismus, Homophobie und Rassismus stehen demgegenüber aber allzu selten auf der Agenda. Statt leerer Worte sollten auch Taten folgen. Eine Absetzung des jährlichen Trainingslagers in einem homophoben und menschenverachtenden Land wie Katar wäre ohne Frage ein Anfang des FC Bayern. [...] Weltoffenheit und Ehrlichkeit kann nicht nur einseitig gefordert, sondern muss auch gelebt werden! Wir können nur hoffen, dass die bedeutenden und wichtigen Fehlstände in unserem Fußball endlich erkannt werden!"

Nein, ich muss sagen, dass ich einen Rausschmiss darauf eine ziemlich erschreckende Reaktion fände.

Natürlich wären das interessante Punkte, über die man nachdenken könnte.

Aber ich nehme ihnen nicht im Ansatz ab, dass sie irgendwas davon wirklich ernst meinen. Für mich schieben sie solche Begründungen nur vor. Der Grund, warum ich mir da sicher bin ist ganz einfach. Sie bringen nicht ein Wort der Entschuldigung über ihre "Lippen" Sie rechtfertigen und verharmlosen nur und beschimpfen andere, schwachsinnig gehandelt zu haben. Sie entschuldigen sich ja nicht einmal dafür, dass sie Hopps Mutter, die ja nun ganz offensichtlich überhaupt nichts damit zu tun hat, in die Sache reinziehen.

P.S: beim heutigen Zweitligaspiel gab es laut kicker-liveticker wieder folgendes:
9' Es gibt die erste Unterbrechung. Wieder gibt es ein Spruchband und Dietmar Hopp im Fadenkreuz.

Raus mit diesen Typen aus den Stadien!

Darija schrieb:...
P.S: beim heutigen Zweitligaspiel gab es laut kicker-liveticker wieder folgendes:
9' Es gibt die erste Unterbrechung. Wieder gibt es ein Spruchband und Dietmar Hopp im Fadenkreuz.
...

Auf der Startseite hatte es auch geheissen "Nach erster Unterbrechung, Hannover führt 1:0" oder so ähnlich.

Ich finde das nur noch daneben, werden wir in Zukunft bei der Statistik neben Toren, Karten und Ecken auch noch Hopp-Plakate zählen?

In gewisser Weise kann ich Deine Empörung nachvollziehen, wenn ich auch davor warne übereilt überzogene Konsequenzen zu ziehen. Trotzdem sollte es möglich sein, die Leute ausfindig zu machen, die solch ein Banner hochhalten um sie der Gerichtsbarkeit zuzuführen.
Und ehrlich. Das sind doch keine Banner aus "Seidenpapier". Es muß möglich sein, diese Banner früher abzufangen.

Darija schrieb:

Aber ich nehme ihnen nicht im Ansatz ab, dass sie irgendwas davon wirklich ernst meinen. Für mich schieben sie solche Begründungen nur vor. Der Grund, warum ich mir da sicher bin ist ganz einfach. Sie bringen nicht ein Wort der Entschuldigung über ihre "Lippen" Sie rechtfertigen und verharmlosen nur und beschimpfen andere, schwachsinnig gehandelt zu haben. Sie entschuldigen sich ja nicht einmal dafür, dass sie Hopps Mutter, die ja nun ganz offensichtlich überhaupt nichts damit zu tun hat, in die Sache reinziehen.

Und nimmst Du dem Katar-Freund KHR ab, dass er sich auch dann ernsthaft gegen Diskriminierung einsetzt, wenn es nicht um seinen Kumpel Dietmar Hopp geht? Hat KHR jemals die Konsequenz gezogen, weil Katar Homosexuelle ins Gefängnis steckt, Frauen unterdrückt und Gastarbeiter ausbeutet? Sich für früheres Handeln entschuldigt? Oder wird das vielleicht von ihm auch (im besten Falle) gerechtfertigt und verharmlost? Gehört es nicht auch immer wieder zu seiner Strategie, von eigenen Fehlern abzulenken, indem er andere beschimpft (zum Beispiel Schiedsrichter nach Niederlagen)?

Ich bin geneigt zu sagen: Wie der Herr, so's Gscherr ... er bekommt die Methoden vorgeführt, nach denen er selbst agiert.

Ich vermute, er wird Deinem Wunsch nachkommen und die betreffenden Fanclubs rauswerfen. Allerdings nicht so sehr wegen der aktuellen Vorfälle an sich, sondern weil es eine gute Gelegenheit ist, die Kritiker mundtot zu machen, die immer wieder die glänzenden Geschäftsbeziehungen zu jenem Unrechtszwergstaat anprangern, der die nächste WM gekauft hat.

Und der DFB, der selbst genug Dreck am Stecken hat, spielt deshalb natürlich mit. Zumal Hopp sie alle in der Tasche hat, da SAP ja fast überall "Premium-Partner" ist.

Je länger ich Zeit habe, über diese Geschichte nachzudenken, desto deutlicher wird mir, dass die Reaktion von DFB, Hopp, KHR etc. nicht so heftig ausfällt, weil diese generell die Nase voll von Hetze und Beleidigungen haben, sondern sie eigentlich nur die Nase voll davon haben, kritisiert zu werden. Siehe die erste Spielunterbrechung bei Union und jene in Meppen. Erstere mit nicht gegen Personen gerichteten, letztere sogar komplett ohne Beleidigungen.
Auch der geradezu satirische Vorschlag, eine "Anti-Hass-Kommission" zu gründen (was wird die wohl bewirken?), deren Aufgabe vor allem sein soll, strafrechtliche Verfolgung zu koordinieren, spricht eine eindeutige Sprache.

Schade. Zu Beginn hatte ich ein wenig Hoffnung, es ginge darum, der Verrohung der Gesellschaft etwas entgegenzusetzen. Aber es wird immer deutlicher, dass es stattdessen darum geht, potenziell geschäftsschädigende, weil das Hochglanzbild beschmutzende Elemente zum Schweigen zu bringen.

Fatal finde ich auch die Ankündigung der Schalker, im Falle des Falles heute Abend auf den Drei-Stufen-Plan zu scheißen und stattdessen gleich beim ersten Vorfall das Spielfeld zu verlassen. Damit provoziert man doch erst recht, dass es einer drauf anlegt.

Bekomme ich bei einem Spielabbruch eigentlich mein Geld für's Ticket zurück?

Nachtrag:

Aus den Schalke-AGB:

8.4. Bei einem Abbruch eines Fußballspiels von Schalke 04 besteht kein Anspruch auf eine Erstattung des Ticketpreises, es sei denn, Schalke 04 trifft nachweislich ein Verschulden für den Abbruch des Fußballspiels.

Wäre ja wohl gegeben, wenn die Schalker Mannschaft einfach das Feld verlässt…

Also, wenn die Schalker sich nicht an den Eskalationsplan halten und eigenmächtig handeln, dann würde ich das auch so sehen. Insofern finde ich dieses Vorpreschen der Schalker extrem kontraproduktiv. Wie auch die Schiedsrichter, die Spiele unterbrechen, nur weil irgendwo ein Plakat hochgehalten wird, wo der Name "Hopp" draufsteht.
Es täte wohl allen gut, da jetzt ein bisschen besonnener zu sein.
Aber irgendwie habe ich das Gefühl man wird sehenden Auges ins Verderben rennen. Angenommen, die Bayern-Fans rollen ein Hopp-Plakat aus und die Schalker verlassen sofort das Spielfeld. Dann müsste wohl das Spiel 2:0 für Bayern gewertet werden, weil Schalke den Spielabbruch provoziert hat. Weisen die Schalker aber den Schiri darauf hin und 15 Minuten später - nach Eskalationsplan - wird das Spiel abgebrochen, gewinnt schalke am grünen Tisch. In beiden Fällen würde mich interessieren, was der "Sieger" macht.
Oder man trifft sich 1 Tag später nochmal auf einem "Trainingsplatz" ohne Zuschauer und spielt da den Sieger aus, was vielleicht im Sinne des Sports aber nicht im Sinne der Regeln ist - auch dieses Ergebnis könnte angefochten werden.
Wenn man also nicht verhindern kann, dass solche Banner ins Stadion gebracht werden, dann müß man daran arbeiten, wie es verhindert werden kann. Die Lösung "Spielabbruch" und Wertung auf dem grünen Tisch scheint nicht zielführend zu sein. Im Gegenteil, ich gehe davon aus, dass die Verursacher einen Spielabbruch als Erfolg für sich werten würden.

Cefix: Toll ausgeführt, wie absurd die ganze Geschichte inzwischen ist: Vom gleichen Ausgangspunkt aus kann etwas passieren oder genau das Gegenteil - das ist nicht das, was bei einem stringenten Regelwerk möglich sein sollte.

Hier noch ein Kommentar von SZ:
https://www.sueddeutsche.de/sport/hopp-schmaehungen-fussball-dfb-1.4828572

ich denke die Regeln sind schon klar. Der Dünnpfiff ist doch, dass man mit der Regel offiziell den Fans die Möglichkeit gibt, ins Spielgeschehen einzugreifen. Insofern habe ich immer schon solche Regeln kritisiert. Man darf den Verein als Spielstätteneigentümer angreifen, aber Punktabzüge, Spielwertungen etc. Fand ich immer schon daneben.
Man hat sich halt extrem verrechnet, indem man meinte, diesen Fans wäre der Erfolg ihrer Mannschaft wichtiger als ihr Protest.
Ist es aber nicht.
Ich sehe die einzige Möglichkeit den Verein immer heftigere Strafen aufzubürden, damit der seiner Pflicht nachkommt, die Besucher, die er eingeladen hat auch zu kontrollieren.

Ich verstehe auch nicht, warum es angeblich so schwer sein soll, die Urheber ausfindig zu machen. Wir haben überall hochauflösende Kameras, können millimetergenau bestimmen, ob der Ball im vollen Umfang eine Linie überquert hat, aber wir sind nicht in der Lage, aus den Bildern, die ja sogar noch bei Sky gezeigt werden, die Täter ausfindig zu machen? Das ist doch absurd.

Man verweist immer darauf, dass die Jungs auf den Stehplätzen abtauchen, Jacken tauschen und sich Sturmhauben aufsetzen. Das ist mir aber zu billig.
Nachdem sich die Situation angeblich so nicht in den Griff bekommen lässt, muss man an den Stehplätzen schrauben. das heisst nicht sofort "abschaffen", sondern z.B. die Anzahl der Besucher pro qm reduzieren. Die "Fans" haben in dem Bereich soviele "Vergünstigungen", da kann man an vielen Schrauben drehen.

t-online.de: Anfeindungen gegen Dietmar Hopp: Schmäh-Plakate auch in Österreich.
https://www.t-online.de/sport/fussball/international/id_87442148/anfeindungen-gegen-dietmar-hopp-schmaeh-plakate-auch-in-oesterreich.html

Jetzt ist es auch zu unseren Nachbarn rübergeschnappt. Im Prinzip ohne Beleidigungen.

Wenn die Fan-Szene das clever anstellt und direkte Beleidigungen durch Anspielungen und Grauzonen-Sarkasmus ersetzt, könnte das noch lustig werden.

Ich glaube derzeit fühlt man sich ganz wohl mit der Aufmerksamkeit, die man erzielt. Und vermutlich will man auch den DFB vorführen, weil der sich da in eine Sackgasse manövriert hat mit diesem "Spielabbruch-Dings".

Ginge es um "die Sache 50+1", dann müsste doch meines Erachtens Mateschitz Angriffspunkt Nummer 1 sein.

Vielleicht geht's aber auch nur darum, dass der sich nicht so schön provozieren lässt, wie der Hopp.

Es geht in erster Linie ja gar nicht gegen Hopp. Hopp dient nur als Personifizierung des Ganzen. Das gilt für Mateschitz aber eben nur begrenzt, denn bei RB ist es eher die Firma Red Bull als Mateschitz persönlich. Bei Hoffenheim ist es aber Hopp, und nur Hopp, nicht SAP, wie hier schon mal irgendwer schrieb.

Und ja, ich sehe einen nicht unbeträchtlichen Teil der Schuld auch bei Hopp. Keiner der Beteiligten hat sich hier mit Ruhm bekleckert, Hopp nicht, der DFB nicht, aber auch die Ultras nicht.

Proteste gegen Red Bull gab und gibt es im Übrigen auch zur Genüge.

Semsemnamm schrieb:

Proteste gegen Red Bull gab und gibt es im Übrigen auch zur Genüge.

Stimmt, und das auch nicht immer gerade Geschmackvoll: https://www.welt.de/sport/article157783411/Dresden-Fans-werfen-gegen-Leipzig-abgetrennten-Bullenkopf.html

Im Nachhinein interessant, wie wenig Skandal das damals war, am Medien- und DFB-Echo gemessen.

Semsemnamm schrieb:Ich verstehe auch nicht, warum es angeblich so schwer sein soll, die Urheber ausfindig zu machen. Wir haben überall hochauflösende Kameras, können millimetergenau bestimmen, ob der Ball im vollen Umfang eine Linie überquert hat, aber wir sind nicht in der Lage, aus den Bildern, die ja sogar noch bei Sky gezeigt werden, die Täter ausfindig zu machen? Das ist doch absurd.

Jetzt mal zum Beispiel heute abend. Also wenn da die Bayern-Fans nicht mit einem ordentlichen Plakat ausgestattet sind, dann verstehe ich die Welt nicht mehr. Es ist auch mit 'zig Metern Spruchband zu rechnen. Man sucht also nicht kleine Pyrostangen in Körperöffnungen sondern ordentliche Stoffpakete. Wenn man da mal nur für dieses Spiel eine größere Menge Kontrolleure an den Gästeeingang packt, dann muß man die doch rausfiltern können. Und wenn die Mär stimmt, von den Hunderten Fans, die ihr Stoffschnibbelchen unter der Kleidung transportieren und das Transparent wird dann irgendwo aufm Klo zusammengeklebt, dann muß man halt ein paar "zivile" Ordner an den Toiletten postieren und da einen Blick drauf haben. (Aber wenn ich ehrlich bin, die Transparente sind große Stoffbahnen. Das Märchen von der Schnibbelei und auch von den Pyros im A. wird nur erzählt um die Ordner an der Nase rumzuführen).
Also wie auch immer, heute mal erhöhten Aufwand und man hätte da einen dicken Packen der Rädelsführer.

Ausserdem hab ich jetzt in einem der verlinkten Beiträge gelesen, dass da permanent Jungs auf der Anklagebank sitzen und verknackt werden. Hört sich also so an, als würde man Namen kennen.

Es scheint also nur so zu sein, dass die Vereine einfach den Aufwand scheuen, sich um Namenstickets zu kümmern. Und das wiederum kann ich überhaupt nicht verstehen. Wo immer man unterwegs ist, in Konzerten, im Theater, in Bahn, Flugzeug und mittlerweile im Bus auf der Strasse schafft man es Namen auf Plätze zuzuordnen und den Eintritt per Personalausweis zu checken. Aber im Milliardengeschäft Fussball gibt's da ein Problem?

Wheily schrieb:

Semsemnamm schrieb:

Proteste gegen Red Bull gab und gibt es im Übrigen auch zur Genüge.

Stimmt, und das auch nicht immer gerade Geschmackvoll: https://www.welt.de/sport/article157783411/Dresden-Fans-werfen-gegen-Leipzig-abgetrennten-Bullenkopf.html

Im Nachhinein interessant, wie wenig Skandal das damals war, am Medien- und DFB-Echo gemessen.

Irgendwie wusste ich, dass jetzt diese alte Kamelle kommt. (Entschuldige bitte ) - Kurze Antwort: Es ist ein einziges Mal passiert. Wenn das Hopp-Plakat nur ein einziges Mal aufgetaucht wäre, dann würde da nichts eskalieren.
Besser wäre es da gewesen die Transparente zu nennen "BULLEN TÖTEN", die gabs öfter. Und es wurde auch eine Grenze überschritten, indem damit auch, wenn man s will, "zum Mord" aufgerufen wird - allerdings eben nicht auf eine bestimmte Person, das macht es unverfänglicher, ja sogar zweideutig, denn Bullen werden jeden Tag zu hunderttausenden in Schlachthöfen getötet.

@Toppi

auch wenn alle Gründe, warum die Sache jetzt so eskaliert, so sind, wie du sie darstellst, was wäre daran so schlimm, wenn die Folge davon wäre, dass ab jetzt jede Form der Beleidigung, des Rassismus, der Homophobie radikal bekämpft werden würde?

Nach den ganzen Statements kann doch niemand mehr wirklich zurück.

Darija schrieb:@Toppi

auch wenn alle Gründe, warum die Sache jetzt so eskaliert, so sind, wie du sie darstellst, was wäre daran so schlimm, wenn die Folge davon wäre, dass ab jetzt jede Form der Beleidigung, des Rassismus, der Homophobie radikal bekämpft werden würde?

Nach den ganzen Statements kann doch niemand mehr wirklich zurück.

Daran wäre überhaupt nichts schlimm und sogar vieles, vielleicht alles ganz wunderbar. Ich freue mich schon auf die Verlautbarung des FC Bayern, mit sofortiger Wirkung keine Trainingslager in Katar mehr abzuhalten, bis dort auch die Menschenrechte von Homosexuellen, Ausländern und Frauen geachtet werden, und zu dem sich nicht mehr von dort sponsern zu lassen. Dann stünde ein KHR auf einmal sehr viel glaubwürdiger da in seinen Bemühungen, Hopp zu verteidigen und das Grundgesetz zu zitieren.
Vielleicht wird dann auch der DFB aufhören, korrupten Funktionären und Regimen um den Bart zu gehen und zudem seine eigenen Skandale aufarbeiten, Schalke einen Tönnies jeglicher offizieller Funktionen entbinden usw usw.

Gern auch in anderer Reihenfolge ... aber irgendjemand müsste halt mal vorangehen und mit der eigenen Bigotterie Schluss machen.

Bis jetzt erkenne ich nicht, dass es den empörten Offiziellen wirklich darum ginge, Minderheiten vor Diskriminierung zu schützen - außer vielleicht der Minderheit der fußballaffinen Milliardäre.

Ich wollte damit keinen Bezug zu dem aktuellen Fall herstellen.

Aber 1. wie zur Hölle bekommt man einen Bullenkopf ins Stadion (siehe auch deine Ausführungen) und 2. ist das so konkret abartig, dass es mich heute nochmal gewundert hat, wie wenig Aufmerksamkeit das bekommen hat.

Toppi schrieb:

Darija schrieb:@Toppi

auch wenn alle Gründe, warum die Sache jetzt so eskaliert, so sind, wie du sie darstellst, was wäre daran so schlimm, wenn die Folge davon wäre, dass ab jetzt jede Form der Beleidigung, des Rassismus, der Homophobie radikal bekämpft werden würde?

Nach den ganzen Statements kann doch niemand mehr wirklich zurück.

Daran wäre überhaupt nichts schlimm und sogar vieles, vielleicht alles ganz wunderbar. Ich freue mich schon auf die Verlautbarung des FC Bayern, mit sofortiger Wirkung keine Trainingslager in Katar mehr abzuhalten, bis dort auch die Menschenrechte von Homosexuellen, Ausländern und Frauen geachtet werden, und zu dem sich nicht mehr von dort sponsern zu lassen. Dann stünde ein KHR auf einmal sehr viel glaubwürdiger da in seinen Bemühungen, Hopp zu verteidigen und das Grundgesetz zu zitieren.
Vielleicht wird dann auch der DFB aufhören, korrupten Funktionären und Regimen um den Bart zu gehen und zudem seine eigenen Skandale aufarbeiten, Schalke einen Tönnies jeglicher offizieller Funktionen entbinden usw usw.

Gern auch in anderer Reihenfolge ... aber irgendjemand müsste halt mal vorangehen und mit der eigenen Bigotterie Schluss machen.

Bis jetzt erkenne ich nicht, dass es den empörten Offiziellen wirklich darum ginge, Minderheiten vor Diskriminierung zu schützen - außer vielleicht der Minderheit der fußballaffinen Milliardäre.

Für mich stellt sich das Thema: "Wie bekommt man die deutschen Stadien wieder sauberer?". Hierbei interessiert mich herzlich wenig, on der Kalle es aus Freundschaft zum Hotte macht, oder Red Bull das unterstützt, weil man sich selbst als Ziel wähnt. Wenn bei der Geschichte als "Abfallprodukt" mit dem Rassismus in deutschen Stadien aufgeräumt wird und der Pyroschwachsinn eingedämmt wird: "Bravo".
Wenn das richtige Ergebnis erzielt wird, dann werde ich Rummenigge und Co. dafür Anerkennung zollen, genauso wie ich ihn für viele seiner Aktionen vorwerfe, nur aufs Geld scharf zu sein.

Wheily schrieb:Ich wollte damit keinen Bezug zu dem aktuellen Fall herstellen.

Aber 1. wie zur Hölle bekommt man einen Bullenkopf ins Stadion (siehe auch deine Ausführungen) und 2. ist das so konkret abartig, dass es mich heute nochmal gewundert hat, wie wenig Aufmerksamkeit das bekommen hat.

Also das war damals schon in den Fernseh-Nachrichten. Das kommt bei normalen Schmähplakaten nicht vor.

Die Frage wie man so einen Bullenschädel ins Stadion bekommt, kann ich nicht beantworten. Aber wenn man so ein Ding "als Fanclub eines Gastvereins" ins Stadion bekommt, dann wundert mich die Menge der Pyros nicht, die ab und an gezündet werden. Vermutlich hatte ihn sich aber kein Fan einfach nur "in den Schritt" geklemmt.

Cefix schrieb:

Für mich stellt sich das Thema: "Wie bekommt man die deutschen Stadien wieder sauberer?". Hierbei interessiert mich herzlich wenig, on der Kalle es aus Freundschaft zum Hotte macht, oder Red Bull das unterstützt, weil man sich selbst als Ziel wähnt. Wenn bei der Geschichte als "Abfallprodukt" mit dem Rassismus in deutschen Stadien aufgeräumt wird und der Pyroschwachsinn eingedämmt wird: "Bravo".
Wenn das richtige Ergebnis erzielt wird, dann werde ich Rummenigge und Co. dafür Anerkennung zollen, genauso wie ich ihn für viele seiner Aktionen vorwerfe, nur aufs Geld scharf zu sein.

Moment.

Keine Hurensohn-Plakate mehr reicht Dir eigentlich, und wenn Rassismus nebenbei auch noch aufhört wäre das ein Pluspunkt, ist aber nicht ganz so wichtig? Und die Mittel sind Dir auch egal?

So hast Du das nicht gemeint, oder?

Nein, ich denke, Du hast das absichtlich falsch verstanden.

Dann denk lieber nochmal. Wenn ich es absichtlich falsch verstehen wollte, würde ich dann nachfragen?

OK, dann entschuldige bitte diese Unterstellung.
Ich denke, dass es derzeit die Probleme 'ausufernde Beleidigung', 'Rassismus', 'Homophobie' und 'unerlaubte Pyro' im Stadionbereich gibt. Ich möchte absichtlich keine Wertung geben, was hierbei am schlimmsten ist, weil es so eine Wertung nicht braucht.
Soweit ich weiß, gilt der 'Dreistufenplan' für alle diese Vorfälle. Mir ist tatsächlich egal, welcher Anlass dazu führt, dass die Vereine gezwungen werden endlich die Verantwortung für die 'eingeladenen Zuschauer' zu übernehmen und ihren Aufgaben als Hausherren in den Stadien nachzukommen.
Dabei gehe ich davon aus, dass wenigstens 80% der Vereinsvorstände da nicht die Allgemeinheit im Auge haben (sonst hätten die da längst geeignetere Massnahmen ergriffen) sondern weniger hehre Ziele verfolgen.

Deine Fragestellung war einfach zu provozierend: Warum unterstellst Du mir, dass ich mit einem Bann von Hurensohn-Plakaten zufrieden wäre? Wo habe ich geschrieben, dass Rassismus ein kleineres Problem wäre? Und dass mir die Mittel egal wären?

Nein, die Mittel sind mir nicht egal, wohl aber die Motivation der Protagonisten. (Wollte Mutter Theresa den Armen aus reinem Herzen helfen oder hatte sie nur ihren eigenen Weg in den Himmel im Blick? Wen interessierts?) Rummenigge mag sich aus persönlicher Freundschaft für Hopp einsetzen, aber wenn man tatsächlich Erfolg mit Massnahmen hat (das muss man erstmal sehen), dann werden diese Massnahmen automatisch förderlich für die Lösung der anderen Probleme sein. Ich möchte nicht sagen, dass ich diesen Erfolg nicht haben will, weil der Ursprung der derzeitige Einsatz für Hopp ist.
Ich halte auch nichts davon jetzt alles mögliche (z.B. Trainingsreisen) zugleich auf den Tisch zu werfen, das führt zu leicht dazu, den Fokus zu verlieren.

Die Banner, die gestern auf Schalke gezeigt wurden, fand ich sehr gut:

"Dementer Fußball-Bund - Eure Zusage gegen Kollektivstrafe vergessen - Versucht ihr nun uns Fans mit Spielabbrüchen zu erpressen?"
"Die Werte unseres Vereins habt ihr mit Tönnies verraten! Spart euch eure Stellungnahmen"
"Die Medien schreien und Schalke spricht, nachgedacht wird wieder nicht! Sauber, Vorstand!"

Nichts, was man irgendwie als beleidigend auffassen könnte.

Ob die Bayernfans irgendwelche Plakate hochhielten, konnte ich von meiner Position aus nicht sehen.

Cefix schrieb:Nein, die Mittel sind mir nicht egal, wohl aber die Motivation der Protagonisten.

Ich finde die Motivation durchaus wichtig. Wenn ich etwas nur tue, um mich öffentlich in ein besseres Licht zu rücken, hat das eine völlig andere Qualität als wenn ich etwas aus reiner Überzeugung tue.

Deshalb kann ich auch einen Herrn Hopp nicht für seine Wohltätigkeit feiern, während er gleichzeitig Steuerschlupflöcher ausnutzt (die SAP-Zweigstelle auf Bermuda gibt es bestimmt nicht, weil dort das Wetter so schön ist). Das ist letztlich einfach nur bigott, aber durchaus übliches Verhalten bei Milliardären. Ein Bill Gates ist da z.B. ganz genauso drauf. Die Wohltätigkeit dient dem schönen Schein, einfach nur seine Steuern zu bezahlen, würde jedoch viel mehr Gutes tun, damit steht man aber nicht im Rampenlicht.