Kiel vs. St. Pauli...

Verrückte Schlussminuten in Kiel gestern Abend:
https://youtu.be/HXvB59RGJM0?t=143

Nach einem Freistoß St. Paulis von der Mittellinie beim Stand von 1:2 aus Hamburger Sicht kommt es zu einem Handspiel eines Kielers im eigenen Strafraum, wofür es nach lang dauerndem VAR-Eingriff Elfmeter gab. Meiner Meinung nach zurecht, der Ball prallt zwar vom eigenen Körper an den Arm, aber er zieht ihn dann ganz schön nach und spielt aktiv den Ball damit. Keine Ahnung, warum das so lange dauerte, das war mal wirklich ein klares Handspiel. Der Elfmeter wurde gehalten, aber ein Verteidiger stoppt den Ball für seinen Torhüter, der ihn aufnimmt - indirekter Freistoß aus 5 Metern für St. Pauli, auch korrekt aus meiner Sicht. Auch der war nicht drin, anschließend gab es Ecke. Auch die brachte nichts ein, es blieb beim 1:2. Aber was war das für eine Schlussphase?

Jou, wenn das kein Handspiel war, dann gibt's wirklich selten welche.

Da wir aber die letzten Wochen auch gern über Zentimeter diskutieren hier noch ein Bild zur Ausführung des Freistosses. Wie weit darf sich eigentlich die Abwehrmauer von der Torlinie bewegen?



Klickt einfach das Bild an. Ich kann das noch nicht so mit dem Einfügen - Das wird schon noch.

Ich kann bei dem Rückpass aber beim besten Willen keinen Pass erkennen. Er versucht noch wegzubleiben und berührt in dann versehentlich.

Wheily schrieb:Ich kann bei dem Rückpass aber beim besten Willen keinen Pass erkennen. Er versucht noch wegzubleiben und berührt in dann versehentlich.

In den zusätzlichen Erläuterungen des DFB zu Regel 12 steht, dass es als Rückpass zu werten ist, wenn ein Verteidiger den Ball absichtlich für seinen TW abstoppt. Inwieweit das absichtlich ist, kann man sicher streiten, aber er rennt ja schon auf den Ball zu und stoppt ihn dann eben durch seinen Kontakt.

Ein indirekter Freistoß ist auch dann zu verhängen, wenn ein Mitspieler des Torhüters den Ball mit dem Fuß absichtlich stoppt und der Torhüter diesen Ball mit der Hand berührt.

Cefix schrieb:Da wir aber die letzten Wochen auch gern über Zentimeter diskutieren hier noch ein Bild zur Ausführung des Freistosses. Wie weit darf sich eigentlich die Abwehrmauer von der Torlinie bewegen?

Ich vermute mal eigentlich gar nicht, wie auch bei dem "normalen" Abstand von 9,15 m...

Ab dem Moment, wo der antickende Spieler (der ja nötig ist, weil indirekt), so weit, wie sie es schaffen. Davor gar nicht.

Ich hab das Bild gestoppt, bevor der antickende Spieler den Ball berührt. Es ist klar zu sehen, dass nahezu alle Abwehrspieler schon in Bewegung sind.
Eigentlich hätte also der Freistoss wiederholt werden müssen.

Ja, und diese Absicht sehe ich nicht, weil er in meinen Augen hinrennt, sieht das der Keeper hinkommt, versucht zu stoppen und dem Ball auszuweichen. Daher eher keine Absicht und kein Freistoß.

Das Ganze weitergespielt, der Spieler rutscht beim Versuch zu stoppen aus, fällt hin und begräbt dabei mit dem Unterarm den Ball unter sich. Würdest Du dann auch kein Hand sehen, weil keine Absicht?

Wenn wir Elfmeter für Slapstick geben wollen, natürlich.

Nein, im Ernst. Ich halte es da tatsächlich mit der Wortbedeutung der Absicht. Erinnere dich an das Handspiel in der CL von Alaba, als er ausrutscht und sich abstützt. Dafür mag ich keinen Elfer geben, weil ich keinen Unterschied sehe zwischen einer versehentlichen Berührung mit dem Po oder dem Arm.

Sagen wir, wenn du die Szene noch im Kopf hast, der Ball wäre eigentlich ein Fehlpass gewesen und durch Alabas Hand kommt der Ball aber an. Der Spieler ist etwas überrascht und verzieht deutlich. Elfmeter?

Wenn man den Ball unter sich begräbt, ist es natürlich schwieriger, weil er komplett nicht mehr spielbar ist. Ich würde das dann aber eher als Ball sperren werten.

Wie gesagt. Hier kann man sicher über die Absicht streiten. Und man kann es auch durchaus so sehen, dass der Kieler Verteidiger den Ball nicht absichtlich spielt, sondern eben einfach nicht mehr rechtzeitig stoppen kann. Ich halte das im vorliegenden Fall jedoch auch für das berühmte Zeitlupenphänomen. In der Zeitlupe sieht das so aus, als ob er kurz vorher abstoppt. In Realgeschwindigkeit ist das für den Schiedsrichter aber wohl eher nicht zu sehen, zumal ihm genau in dem entscheidenden Moment zwei Paulianer ins Blickfeld laufen.

Und da halte ich es dann, auch wenn das hier ohnehin kein Fall für den VAR wäre, mit den VAR-Regeln hinsichtlich Zeitlupen und Realgeschwindigkeiten: Zeitlupe nur, um den Kontakt zweifelsfrei zu erkennen, Realgeschwindigkeit, um die Dynamik der Szene zu beurteilen.

Cefix schrieb:Jou, wenn das kein Handspiel war, dann gibt's wirklich selten welche.

Da wir aber die letzten Wochen auch gern über Zentimeter diskutieren hier noch ein Bild zur Ausführung des Freistosses. Wie weit darf sich eigentlich die Abwehrmauer von der Torlinie bewegen?



Klickt einfach das Bild an. Ich kann das noch nicht so mit dem Einfügen - Das wird schon noch.

Also zur Frage von Cefix würde ich sagen, die abwehrenden Spieler inkl. Torwart müssen auf der Linie bleiben, da es ja eh schon weniger als der Mindestabstand ist.

Ich hab da mal ne ganz andere Frage: Bei einem Freistoß soll doch die Mauer bzw. der erste gegnerische Spieler 9,15 Meter? vom Ball entfernt sein - da der Freistoß hier 5 m vor der Torlinie angesetzt wird, kann das doch gar nicht mit der Einhaltung der Entfernung funktionieren. Ja ich weiß, die Bayern haben Semse damals durch das Freistoßtor in der Nachspielzeit die Meisterschale entrissen. Müsste es dann bei so einer Situation nicht eigentlich eine andere, modifizierte Entscheidung geben, sprich entweder Strafstoß oder den Freistoß 9 m vors Tor verlegen? Der Schwachpunkt dabei: beim Elfer würde die eine Mannschaft und bei der Rückversetzung auf 9m die andere Mannschaft benachteiligt...

Wisent schrieb:Ich hab da mal ne ganz andere Frage: Bei einem Freistoß soll doch die Mauer bzw. der erste gegnerische Spieler 9,15 Meter? vom Ball entfernt sein - da der Freistoß hier 5 m vor der Torlinie angesetzt wird, kann das doch gar nicht mit der Einhaltung der Entfernung funktionieren.

Das Regelwerk regelt das:

Bis der Ball im Spiel ist, müssen sämtliche Gegner:
• einen Abstand von mindestens 9,15 m zum Ball einhalten, es sei denn, sie stehen auf der eigenen Torlinie zwischen den Torpfosten,
• bei Freistößen innerhalb des gegnerischen Strafraums außerhalb des Strafraums stehen

Ja ich weiß, die Bayern haben Semse damals durch das Freistoßtor in der Nachspielzeit die Meisterschale entrissen.

Mir persönlich nicht. Den Bayern mache ich auch keinen Vorwurf, jeder hätte wohl dieses Geschenk angenommen. Dr. Markus Merk ist allerdings Persona non grata. Der war schon damals scheiße und bestätigte seine Regelunkenntnisse auch regelmäßig als Sky-Schiedsrichter"experte", der er mittlerweile glücklicherweise nicht mehr ist.

Nö, der Merk versucht ja jetzt Lautern zu retten. Da das ne Lebensaufgabe ist, sollten wir ihn also eigentlich nicht mehr als Experte erleben.

Zum Glück verzichtet Sky mittlerweile generell auf diese unsäglichen Schiedsrichter"experten". Neben dem Merk war das damals auch noch der Gagelmann, der genauso viel Mist erzählt hat. Wenn sie jetzt noch den Loddar rausschmeißen, dann könnte das noch was werden...

Danke Semse,

daraus folgt für mich, der indirekte Freistoß muss entweder hoch oder flach reingedroschen werden ohne große Zeitspanne zwischen erster Berührung und Schuss oder gezielt gegen die abwehrende Hand eines gegnerischen Feldspielers- na hoffentlich trägt da ein abwehrender Spieler nicht bleibende Schäden davon...

Der Merk ist doch Zahnarzt oder - also per se schon Persona non grata