Montagsboykott

Es steht mal wieder ein Boykott eines Montagsspiels an. Am 24. Februar soll Frankfurt gegen Union boykottiert werden:

https://www.kicker.de/768915/artikel/eintracht_fanszene_boykottiert_montagsspiel_gegen_union_berlin

Nun ist ja schon beschlossen, dass die Montagsspiele der Bundesliga wieder abgeschafft werden, doch das das sieht man in Frankfurt noch lange nicht als Erfolg. Man kann erwarten, dass die Proteste weitergehen.

Dass die Bundesliga-Montagsspiele zur Saison 2021/22 ohnehin wieder abgeschafft werden, "gilt" für die aktive Fanszene "nicht". Weil es ab dann stattdessen eine neue Anstoßzeit am Sonntagabend geben wird, werde "die Spieltagszerstückelung mitnichten zurückgedreht".

Mir wurscht, wann irgendwelche Fans zu irgendwelchen Spielen nicht gehen.
Ich gehe schon jahrelang nicht. Und was hat es verändert?

Alles. Seitdem gibt es Montagsspiele. Weil se gedacht haben, dann kommt der auch mal.

Nö.

Ich persönlich (als Fernseh-Zuschauer) kann mit der aktuellen Aufteilung ganz gut leben. Freitag abend ein Spiel, die Masse am Samstag und für Sonntag noch ein bisschen was zum Ausklang des Wochenendes. Die (wenigen) Montagsspiele kommen mir auch ganz recht, weil ich, wenn ich's irgendwie einrichten kann, dann gerne eine Dienstreise mit einem Stadionbesuch verbinde (wird aber auch weniger, weil die Ansetzungen oft zu kurzfristig sind). Aus demselben Grund habe ich auch nichts gegen "englische Wochen" in der Bundesliga.
Wenn ich an die Auswärtsreisen denke, die manche Fans im Zweiwochenrhythmus unternehmen, habe ich natürlich auch für diese Fans Verständnis, wenn da Ansetzungen Sonntag abends und Montag abends extrem schlecht aufstossen.
Allerdings muß man irgendwann auch dagegensetzen, dass "der Fussball" oder eben "die Bundesliga" nicht nur den Stadionbesuchern gehört, sondern als Konsumenten auch die Millionen Fernsehzuschauer gezählt werden müssen. Auch deren Gebühren sind mehr als willkommen um das "Spektakel" Fussball am laufen zu halten.

Bei mir hat die Spieltagzerstückelung zu abnehmendem Interesse und abnehmendem Fußballkonsum geführt. Damit bin ich aber offenbar in der Minderheit, denn wenn es sich nicht finanziell rechnen würde, wäre es längst wieder abgeschafft. Also findet die Mehrheit es wohl gut, oder die Mehrheit der Fußballkonsumenten sind solche Deppen, dass sie trotzdem weitergucken, obwohl sie es doof finden. Dann ist ihnen auch nicht zu helfen.

Das "abnehmende" Interesse habe ich schon auch festgestellt. Ich würde es aber meinem steigenden Alter zuordnen. Irgendwann muss man doch mal erkennen, dass die Welt nicht untergeht, nur weil ein ManUnited Spieler den Bayern in der 91. Minute noch ein Tor einschenkt.
Das Interesse für die Bundesliga ist aber insofern noch nicht so beeinträchtigt, weil es einerseits durch die 5 parallel stattfindenden Spiele Samstagnachmittags und einer schon sehr aussagefähigen Tabelle zum Samstagabend (7 von 9 Spielen gespielt) gerade noch übersichtlich bleibt.

Viel schlimmer war das bei mir damals, als Eishockey durch die DEL zum einen im Bezahlfernsehen verschwand und gleichzeitig die Spieltage komplett (ich glaube auf insgesamt 4 Tage Fr-Mo) zerstückelt wurden. Wann immer man auf die Tabelle geschaut hat, war die irgendwie schief. Mein Interesse war innerhalb eines Jahres komplett verflogen.