BundFlix Rechtevergabe

Die Einnahmesteigerung würde wahrscheinlich zu einer Hyperhyperinflation führen. Aber für den Konsumenten wäre ein Direktvertrieb wahrscheinlich das beste.

https://www.derwesten.de/sport/1-bundesliga/bundesliga-netflix-sky-dazn-bericht-schockt-fans-id228374013.html

Hab mich schon lange gefragt, warum die Bundesliga das nicht selbst in die Hand nimmt.

Ich gebe mal zu bedenken, dass eine gewünschte Steigerung der Einnahmen im seltensten Fall zur Vergünstigung des Produkts führt.
Natürlich würde man "den Zwischenhandel" ausschalten und könnte so Einsparungen erzielen, aber der Aufbau eines (ruckelfreien) Streamingdienstes muss ja auch finanziert werden - und dann sind die Spiele noch nicht "im Kasten" - auch da brauchts Kapazität.
Die Milchmädchenrechnung, wie man in kürzester Zeit aus 200 Millionen weltweiten PremLeague Abos dieselbe Anzahl Premflix-Abos macht, stimmt zumindest in Deutschland ncht. Da ist PremierLeague ein Bestandteil eines anderen Sky-Abos (ich glaube ChampionsLeague.) Die wenigsten werden also dieses Abo geordert haben um in erster Linie Premier League zu kucken. Sollten man die Abos getrennt kaufen müssen, würden da wohl viele Premflix-Abos hinten runter fallen. Und wer weiß dann, wie die Abo-Zahlen in den anderen Ländern zustande kommen.

Doch was die Insulaner machen ist deren Sache. In Deutschland bei "BundFlix" würde ich jedoch auch das Kartellamt auf dem Plan sehen. Und die würden aus dem "geschlossenen Produkt" evtl. sehr schnell ein "offenes" machen. Die Angst, die ich dabei hätte, wäre dass die 3-4 zuschauerstärksten Klubs wie Bayern, Dortmund, Schalke und ??? (Köln?) dann schliesslich auf Selbstvermarktung umsteigen und eh man sichs versieht sind 50% bis 70% der generierbaren Einnahmen bei denen, die eh genug Geld haben. Oder man kommt auf Pay per View und auch dann bleiben die kleinen auf der Strecke.

Cefix schrieb:Ich gebe mal zu bedenken, dass eine gewünschte Steigerung der Einnahmen im seltensten Fall zur Vergünstigung des Produkts führt.

Das erwartet wohl auch keiner.

Ich verstehe dieses ganze Geeiere nicht. Warum vergibt die DFL nicht einfach nichtexklusive Gesamtpakete? Wenn ich das Bundeskartellamt richtig in Erinnerung habe, hatten die nur ein Problem damit, dass Exklusivrechte an einen einzigen Anbieter vergeben wurden, was verständlich ist, da dieser dann den Preis diktieren kann.

Was aber mit dieser Aufsplittung erreicht wurde, ist das genaue Gegenteil dessen, was eigentlich der Plan sein sollte. Der Kunde hat immer noch keine Wahl, muss nun aber dafür an mehrere Anbieter zahlen, um alles sehen zu können.

Für den Kunden wäre es doch am besten, wenn mehrere Anbieter alle Übertragungsrechte hätten. Denn so entstünde eine echte Konkurrenzsituation, und für die DFL wäre das doch auch nicht zum Nachteil, könnte sie doch auch von mehreren Anbietern kassieren (OK, Nichtexklusivrechte sind dafür auch billiger als Exklusivrechte).

Witzigerweise hat Sky jetzt zumindest bei mir reagiert. Ende Dezember bekam ich ein Schreiben, dass mein bis Juli 2020 laufender Vertrag bei Nichtkündigung durch mich zu den bestehenden Konditionen verlängert wird. Und zwar ab diesem Zeitpunkt mit monatlichem Kündigungsrecht, wobei der bestehende Preis für weitere zwei Jahre garantiert wird.

Finde ich gut, denn mit meinen Konditionen kann ich eigentlich gut leben. 23 Euro/Monat für das Sky-Basispaket, Sky Bundesliga und Sky Sport (ohne HD-Option). OK, ab 2021/22 fällt Stand jetzt die CL komplett weg, aber dafür hab ich ja dann auch ein monatliches Kündigungsrecht...

Na, Wheily vermutet recht allgemein, dass für den Konsumenten der Direktvertrieb wohl das Beste wäre.
Eine Erklärung hierfür bleibt er schuldig, vermute aber dass er darauf abzielt, dass wegen der vermeintlichen Zwischenverdiener, die dann wegfallen, der Preis in Total günstiger werden könnte.
Die andere Leseweise, dass man dann endlich wieder bei "einem" Anbieter wäre, von dem der Kunde dann alles bekäme - will mir auch nicht in den Kopf. Hört sich ja fast so an, wie das Paradies (Ironie), dass wir vormals bei Premiere schon hatten. Warum nur war damals nicht jeder zufrieden?

Semsemnamm schrieb:Ich verstehe dieses ganze Geeiere nicht. Warum vergibt die DFL nicht einfach nichtexklusive Gesamtpakete? Wenn ich das Bundeskartellamt richtig in Erinnerung habe, hatten die nur ein Problem damit, dass Exklusivrechte an einen einzigen Anbieter vergeben wurden, was verständlich ist, da dieser dann den Preis diktieren kann.

Hört sich gut an. Ist aber in der Denkweise viel zu kompliziert für die Rechteverwerter. Man steht mit seinem erworbenen Produkt im Wettbewerb und müsste dann noch zusätzlich investieren, um aus dem Rohmaterial noch das beliebteste Endprodukt zu machen.

Was aber mit dieser Aufsplittung erreicht wurde, ist das genaue Gegenteil dessen, was eigentlich der Plan sein sollte. Der Kunde hat immer noch keine Wahl, muss nun aber dafür an mehrere Anbieter zahlen, um alles sehen zu können.

Der Kunde hat durchaus eine Wahl. Zum Beispiel Sky wurde flexibler. Hier kann man sich durchaus auch Spieltagstickets holen. Auch DAZN ist nicht auf einen 24 Monatsvertrag reduziert. - Man darf nicht unbedingt immer die "ALLES-SEHER" zur Berechnung heranziehen.
Für den "Live-Spiel-Picker" könnte eine Direktvermarktung ala Bundflix aber durchaus interessant sein. Klub-Ticket, Spieltagsticket, Einzelticket, Monatsticket etc. - würde sich ganz gut anhören.

Für den Kunden wäre es doch am besten, wenn mehrere Anbieter alle Übertragungsrechte hätten. Denn so entstünde eine echte Konkurrenzsituation, und für die DFL wäre das doch auch nicht zum Nachteil, könnte sie doch auch von mehreren Anbietern kassieren (OK, Nichtexklusivrechte sind dafür auch billiger als Exklusivrechte).

Ist sicher eine Rechnung mit ganz vielen Unbekannten. - Und deshalb zu sehr im Sinne des Verbrauchers gedacht.

Witzigerweise hat Sky jetzt zumindest bei mir reagiert. Ende Dezember bekam ich ein Schreiben, dass mein bis Juli 2020 laufender Vertrag bei Nichtkündigung durch mich zu den bestehenden Konditionen verlängert wird. Und zwar ab diesem Zeitpunkt mit monatlichem Kündigungsrecht, wobei der bestehende Preis für weitere zwei Jahre garantiert wird.

Finde ich gut, denn mit meinen Konditionen kann ich eigentlich gut leben. 23 Euro/Monat für das Sky-Basispaket, Sky Bundesliga und Sky Sport (ohne HD-Option). OK, ab 2021/22 fällt Stand jetzt die CL komplett weg, aber dafür hab ich ja dann auch ein monatliches Kündigungsrecht...

Ja Sky schwimmen die Felle (äh, die Kunden) davon...

Ja, ich hätte das natürlich weiter ausführen können :-)

Also erstens kann das Kartellamt meines Erachtens nichts machen. Verbietet ja niemand einen Parallelwettbewerb zur Bundesliga zu schaffen. Wenn ich ein von mir hergestelltes Produkt direkt an Privatkunden verkaufe, kann mich wohl niemand zwingen einen Zwischenhändler zu nutzen.

Es wurde bisher nicht gemacht, da das Risiko dann auch bei der DFL liegt. Jetzt können die sich entspannt zurücklehnen. Wenn Eurosport es nicht auf die Reihe bekommt, kommt eben ein anderer - die DFL hat das Geld schon. Die Infrastruktur aufzubauen ist nämlich wirklich nicht ohne, insbesondere das Massenhafte Livestreaming. Das durfte Sky schon teuer lernen. Da ist SkyGo jetzt im Paket mit drin, weil man für die Leistung wirklich kein Geld verlangen konnte. Dazn hat da die Hausaufgaben vorher deutlich besser gemacht.

Mein Gedanke war natürlich: Ein Anbieter bietet es zu einem passablen Preis an, in England spricht man von 10 € / Monat. Die Einzelvermarktung habe ich dabei mal außen vor gelassen, das hätten die ja jetzt schon machen können, siehe Spanien. Wenn das natürlich alle machen und man will alle Möglichkeiten haben, braucht man viele Abos. Spanien, England, Deutschland und evtl. Italien plus CL wird dann ziemlich teuer.

Am besten wäre wohl, die UEFA verkauft dann wiederum an die nationalen Verbände, sodass es bei DFLtv dann Buli+CL gibt und bei PremFlix eben PL+CL.

Aber es stimmt schon, auch der Direktvertrieb birgt Gefahren.

Noch eins zur aktuellen Situation. Die beste Lösung wäre gewesen, wenn man ein TV und ein Streaming-Paket geschnürt und das dann an Sky und Dazn verkauft hätte. Da es bei der DFL aber wohl zumindest einen Mitarbeiter gibt, der kein Vollidiot ist, wird auf diese Idee auch schon jemand gekommen sein. Mit Exklusivrechten scheint aber mehr Geld zu machen zu sein, sodass auf die Kunden gesch*** wird.

Skyticket ist ja ganz nett, aber komplett überzogen bei 10 € pro Spiel. Insbesondere, da die auch immer mit technischen Problemen aufwarten.

Ich habs jetzt für mich so gelöst.
Den Großteil der Spiele schaue ich Relive über BVB.tv für 2 € im Monat. Wenn nötig schließe ich bei DAZN den Probemonat ab, den ich direkt im Anschluss wieder kündige, man braucht nur ein paar verschiedene Mailadressen :-) Und wenns wirklich nicht anders geht, schaue ich mir ein CL-Spiel über Skyticket an - oder nach Möglichkeit mit Kumpels in einer Kneipe.

Wenn hier irgendjemand den Kunden (als König, nicht als Melkkuh) im Auge hätte, gäbe es auch jetzt schon genug Möglichkeiten mit den vorhandenen Paketen zu arbeiten. So könnte DAZN und Sky ja durchaus die Vereinbarung treffen, dass Ihre Pakete auch über die jeweils andere Platform angeboten werden.
Oder man nutzt die Kapazitäten - um noch ganz andere Pakete (für den Endverbraucher) zu schnüren. Wie oben schon geschrieben, kann ich mir gut vorstellen, dass manche Zuschauer nur an ihrem Verein, oder eben auch nur an bestimmte Spieltage interessiert sind (weil sie bei den Heimspielen eh im Stadion sind). Oder man will einfach nur von Fall zu Fall entscheiden, ob man kuckt.
Aber klar, das dicke Geld ist mit Abo verdient, deshalb will man das gar nicht.
Insofern würde ich auch durch die Direktvermarktung (im Bundesligapaket) erstmal keine Änderung erwarten.