Relegation 19/20

Toppi schrieb:Jo, und der Vorteil des Auswärtstorregel ist, dass es durch sie viel seltener Elfmeterschießen gibt, deren Aussagewert, welche Mannschaft im Fußball besser ist, nämlich gegen 0 tendiert.

Damit ist die Lösung per Elfmeterschiessen also nicht besser, aber auch nicht schlechter als die Auswärtstorregel.

Aus meiner Sicht ist sie schlechter, aber das mag mit persönlicher Gewichtung zu tun haben. Wer vor allem Spannung liebt, gewichtet vermutlich anders, denn in Sachen Spannung sind Elfmeterschießen natürlich nahezu unschlagbar.

Mein Punkt ist dieser: Gewinnt vor dem ersten Spiel eine defensiv starke Mannschaft das Elfmeterschießen, wird sie anschließend versuchen, sich zu zwei 0:0 zu mauern. Findet das Elfmeterschießen aber erst nach zwei Spielen bei Gleichstand und nach Anwendung der Auswärtsregel, also nur sehr selten statt, geht sie damit hohes Risiko.

Übrigens war ich selbst eigentlich ein guter Elferschütze (Trefferquote über 90 % ), mag es aber trotzdem nicht, wegen - wie gesagt - der geringen Aussagekraft über die fußballerische Qualität in dem Spiel.

Dazu eine kleine Anekdote zu meinem peinlichsten Elfer

Stadtmeisterschaft, wir waren die bessere Mannschaft im Halbfinale gegen eine deutlich höherklassige Mannschaft und mussten ins Elferschießen. Ich bin immer angegangen (nicht gerannt), ließ so den Gegner ins rechte Eck springen (klappte tatsächlich fast immer und ich weiß gar nicht so recht warum) und schob in dann links rein. So auch diesmal. Ich geh also langsam Richtung Ball, der Keeper springt derart früh nach rechts, dass er quasi schon am Boden lag als ich beim Ball war. Und ich schob den Ball in Zeitlupe links am Tor vorbei Das durft ich mir noch eine ganze Zeit lang anhören

Gut für Nürnber, dass es doe Auswärtstorregel gibt

Da war der Glubb ausnahmsweise mal nur fast a Depp.

Ingolstadt regt sich mal wieder über die Nachspielzeit auf: https://www.kicker.de/779507/artikel/kutschke_droht_wiesinger_oral_gibt_referee_die_schuld

Wieder einmal ein Argument für die Nettospielzeit - zumindest im Profibereich. Es gibt aus meiner Sicht nach wie vor kein sinnvolles Argument, das dagegen spricht.

Alle Relegationen sind dieses Jahr über die Auswärtstorregel entschieden worden. Schon sehr fragwürdig.

Letztes Jahr aber auch... auch da war Ingolstadt der Leidtragende...

Mal hier zur Klarstellung: wenn es die Auswärtstorregel nicht gegeben hätte, dann hätte der Ruhmreiche das Spiel schon vorher entschieden. Zu wessen Gunsten? Das weiß man nicht.

Ich bin auch kein Fan davon. Zumal die Heimmannschaft des Rückspiels ja im Zweifel bei Torgleichheit nach 2 x 90 Minuten noch den Vorteil hat, eine Verlängerung vor eigenem Publikum spielen zu dürfen.

Das könnte man wahrscheinlich nur mit einem Sudden Death umgehen, wobei natürlich auch da die Heimmannschaft des zweiten Spiels den Vorteil hätte.

Ingolstadt war jedenfalls die mit Abstand schlechteste Mannschaft, die heuer hier in Nürnberg aufgelaufen ist. Die hatten glaub ich keinen einzigen Torschuss. Und auch im Rückspiel wär`s kaum anders gelaufen wenn sich unsere Giganten nicht in derartiger Geberlaune präsentiert hätten.

Das einzig Positive gestern war aus Glubbsicht, dass die Spieler bis zum Schluss gefightet haben. Nach dem 3:0 hat Ingolstadt ja gar nix mehr gemacht, obwohl da die Räume dagewesen wären. Stattdessen haben sie nur noch geschauspielert, das ist halt bestraft worden.

Die Kutschkes und Orals dieser Welt will ich eigentlich nicht mehr sehen. Benehmen? Note 6, setzen.

Auch beim kicker wird die Auswärtstorregel beleuchtet, natürlich auch ohne eine wegweisende Idee.

https://www.kicker.de/779499/artikel/streitpunkt_auswaertstorregel_geschichte_probleme_alternativen

Das Beispiel Lok Leipzig spricht weniger gegen die Auswärtstorregel als gegen Relegations- und Aufstiegsspiele allgemein.

Wheily schrieb:Das Beispiel Lok Leipzig spricht weniger gegen die Auswärtstorregel als gegen Relegations- und Aufstiegsspiele allgemein.

Ich bin der erste, der dabei ist, wenn die überflüssige Relegation wieder abgeschafft wird, aber zwischen der 3. und der Regionalliga sieht es halt etwas anders aus, solange der Übergang bei der Zahl der Staffeln von 1 und 5 so heftig ist. Deinen aus meiner Sicht guten Vorschlag, die 4 Regionalligastaffeln jedes Jahr je nach Teilnehmern wieder neu zuzuschneiden, werden wir leider nie auch nur ernsthaft von offizieller Seite diskutiert bekommen, denn Abweichung von den Verbandsgrenzen würden deren Chefs sicher als Angriff auf ihre Macht verstehen.

Da hast du sicherlich recht. Da greift das Theorem, dass langfristig das Beste für die Allgemeinheit auch das Beste für den einzelnen ist. Leider ist das den einzelnen Akteuren kaum vermittelbar.